Die Jahresausstellung von Kubeis sorgt für Staunen
Kunst & Baukultur
Die Kunstwerkstatt an der Lorze präsentiert in der Zuger Shedhalle das vielfältige Schaffen von 44 Beteiligten. Bald steht ein Umzug bevor.
Zug – In der Shedhalle in Zug sorgen die künstlerischen Arbeiten mit Malerei, Zeichnungen, Skulpturen und Druckgrafik in unterschiedlichen Materialien und Techniken bei der Vernissage am letzten Freitag für breites Interesse. Und die Ausstellung von der Kunstwerkstatt an der Lorze (Kubeis), bringt erneut manche Entdeckung. «Wir zeigen die Werke der letzten Monate, ein Fenster in ein lebendiges und kreatives Schaffensjahr. Es ist ein vielfältiges Zeugnis der schöpferischen Talente der Künstler und Künstlerinnen», sagte Andrea Röthlin, Co-Leiterin der Kunstwerkstatt an der Lorze, bei der Eröffnung in Zug.
Sie ergänzte, dass die Ausstellung nicht nur die Entwicklung der Werkstatt zeige, sondern auch die Stärke der Gemeinschaft, die sie unterstütze. Unter dem Titel «Q beisst» entfalte sich ein Thema, das mit Humor und Tiefgang spiele. Die zehnte Gesamtschau biete ein faszinierendes Kaleidoskop der künstlerischen Darstellungsweisen. Es sei keine Themenausstellung, sondern stelle den künstlerischen Ausdruck der 44 Kunstschaffenden eigenständig ins Zentrum. Röthlin führte aus: «Jedes einzelne Werk erzählt eine Geschichte und spiegelt die Einzigartigkeit und Individualität der Kunstschaffenden wider.»
Künstlerduo überrascht sich selbst
Die Themen, denen sich die Kunstschaffenden widmen, sind Ausdruck der eigenen Befindlichkeit. Neben gegenständlichen Bildern von Natur oder ihrem Umfeld wählen einige die Abstraktion, um freier mit Farben und Formen umgehen zu können. Mit Mischtechnik setzt A. Baysan seine Emotionen um. Die Farben einfach laufen und sich davon überraschen zu lassen, damit spielen Yasha und Susanne Heinrich.
Expressionistische Elemente weisen Rahel Schwarzentrubers farbigen Zeichnungen auf. Tina zeigt Naturliebe als Seidenmalerei. Tobias Bieris Farbzeichnungen verströmen Lebensfreude. Eindrucksvolle Porträts sind von Jacob Tsegaye und Arel Jasmine Christen zu sehen. Gabriele Zehntner erstellt kleine Porträts in Keramik, speziell sind die Maskenbilder von Darlene Wildhaber. Viele Leute freuen sich über die frivolen Frauentypen in Kohle von Eveline Rüttimann. Auch die plastischen Arbeiten, die im Raum verteilt sind, ziehen die Aufmerksamkeit auf sich, wie Mel Sommerhalders grosse Figur in Pappmaché oder Evelyne Zbindens witzige Tierschau. Es gibt auch kleinere Objekte, deren Erstellung sicher Geduld erforderte.
Sie wollen nicht gefallen, sondern sich ausdrücken
Die Künstlerin Myriam Arnelas ist im Vorstand und in der Sammlungskommission, die alljährlich einige Werke auswählt. «Man spürt die Eigenwilligkeit der einzelnen Kunstschaffenden. Ihre Kunst ist nicht gemacht, um zu gefallen, sondern aus dem Bedürfnis heraus, sich auszudrücken. Zum Teil sehe ich mutige Positionen.» Die Co-Leitung mit Beat Scheidegger und Andrea Röthlin steht vor einer grossen Herausforderung: Kubeis muss den jetzigen Standort auf dem Chamer Papieri-Areal Ende 2026 verlassen. Nach intensiver Suche fanden sie in der ehemaligen Spinnerei in Baar neue Räume. «Das Spinnerei-Areal ermöglicht unserer Institution eine wichtige soziale Arbeit wahrzunehmen: Die Inklusion der Kunstschaffenden in das öffentliche Leben.» Das Mietobjekt befinde sich noch im Rohbau, doch der Umbau übersteige die eigenen Mittel. «Wir rechnen mit Kosten von rund einer halben Million Franken.» Da die öffentliche Hand zu wenig finanzielle Unterstützung beisteuere, prüfe man Aktionen, um die fehlenden Gelder zu sammeln. (Text: Monika Wegmann)
HinweisDie Jahresausstellung 2025
läuft noch bis 28. September
in der Shedhalle Zug.