Malen und Töpfern haben Ruth Berini in schwerer Zeit geholfen

Kunst & Baukultur, Literatur & Gesellschaft

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Die in Rotkreuz wohnhafte 78-Jährige ist gesundheitlich stark angeschlagen. Ihre Hobbys lassen Leid und Schmerz vergessen.

  • Ruth Berini ist auch heute noch künstlerisch sehr aktiv. (Bild Mathias Blattmann)
    Ruth Berini ist auch heute noch künstlerisch sehr aktiv. (Bild Mathias Blattmann)

Rotkreuz – Die heute 78-jährige Ruth Berini, die mit ihrem Mann Bruno Berini in einer Alterswohnung an der Waldeggstrasse 28 in Rotkreuz lebt, erzählt: «Seit meiner Jugendzeit zeichne, male und töpfere ich leidenschaftlich gerne.»

Und sie meint bescheiden: «Es wäre verwegen, mich als Künstlerin zu bezeichnen». Aber ihre Arbeiten, die am vergangenen Wochenende unter dem Motto «Moderne trifft auf Natur» im Gemeinschaftsraum der Alterswohnungen ausgestellt wurden, finden Anklang.

Das taten sie schon, als Ruth Berini 1990 wegen eines Fersenbeinbruchs im Spital lag. Ihre Besucherinnen und Besucher waren von der Kreativität der Hobbykünstlerin derart angetan, dass sie sie ermunterten, weiterzumachen. Ruth Berini machte weiter. Zum Glück, denn nach dem Fersenbeinbruch musste sie sich weiteren Operationen unterziehen.

Hobby lässt sie die Schmerzen vergessen

1992 war es ein Brustkrebs und 2013 eine Bauchoperation, die weitere Spitalaufenthalte nötig machten. Ruth Berini erinnert sich: «Bei der Bauchoperation wurde mir ein künstlicher Darmausgang eingepflanzt. In Folge Infektionen, die höllische Schmerzen verursachten, musste der künstliche Darmausgang wieder entfernt werden – aber ich erlitt erneut Infektionen.»

Die mit Schmerzen verbundenen Beschwerden verspüre sie auch heute noch. «Doch ich kann sie für eine gewisse Zeit ignorieren, wenn ich meinem Hobby fröne.» Sie ergänzt: «Malen und Töpfern ist für mich zu meiner heilsamen Therapie geworden.»

Nicht zuletzt wohl deshalb, weil sie all ihren Frust über ihre Gebrechen verarbeiten könne, schiebt Ruth Berini nach. Zusammen mit der Krebsliga Zug hat sie zudem 1992 eine Selbsthilfegruppe für Brustkrebserkrankte Frauen gegründet. Während 15 Jahren war sie als Betreuerin tätig. Ruth Berini betont: «Ich ermuntere alle Kranken und Gebrechlichen, sich mit Zeichnen und Malen zu betätigen. Es ist wirklich eine ausgezeichnete Form von Selbsttherapie.»

Ihre Werke laden zum Schmunzeln ein

Bunte, inspirierende Farbkompositionen, Blumen im Feld, ein lustiger Clown oder eine Käseplatte mit fressgie­rigen Mäusen auf dem Tellerrand laden zum Schmunzeln ein. Und die Flötenspielerin und der singende Junge mit dem roten Hut mögen zum Meditieren anregen.

Nebst diesen Sujets, die unter anderen die eingangs erwähnte Ausstellung bereicherte, hat Ruth Berini noch eine ganze Anzahl Bilder und Töpferarbeiten in ihrer Alterswohnung. (Text von Martin Mühlebach)

Hinweis
Die Werke von Ruth Berini können nach telefonischer Vereinbarung in ihrer Alterswohnung West, 4. Stock, Waldeggstrasse 28 in Rotkreuz, besichtigt werden. Telefon 041 790 31 46.