Zug – «Ich habe es selten erlebt, dass innerhalb einer Band gerade alles gepasst hat», sagt Adrian Sturzenegger. Der Zürcher Sänger ist besser bekannt unter seinem Künstlernamen «Ad-Rian» und verdient mit der Musik seit 35 Jahren seinen Lebensunterhalt. Neben Ad-Rian gehören Chris Stalder (Gitarre), der Zuger Berni Weber (Keyboard), Thomas Wild (Schlagzeug) und Mauro Zompicchiatti (Bass) zur Rock-Band Ad-Rian & The Rise. Seit eineinhalb Jahren arbeiten sie zusammen.

Anfang Oktober hat die Rock-Band ihre Konzertpremiere im Restaurant Dukes in Sihlbrugg gefeiert. Sie haben unter anderem Lieder aus dem aktuellen Album «Out of the Ashes» gespielt. Das Bandmitglied Berni Weber erzählt: «Wir hatten alle eine gesunde Grundnervosität und waren gespannt, wie die Leute auf unsere Musik reagieren». Von einer 90-jährigen Grossmutter bis zu 20-Jährigen sei die ganze Alterspannbreite vor Ort gewesen. Sturzenegger sagt: «Ich habe schon lange nicht mehr so ein energiegeladenes und volles Konzert erlebt.»

Alles dank einem Telefonanruf

Der Bandname setzt sich zusammen aus «Ad-Rian», der bereits vier Alben rausgebracht hat, und «The Rise» (Deutsch: Aufstieg). «‹The Rise› ist zukunftsorientiert und soll Positivität ausstrahlen», sagt der Sänger. Mit ihrer Musik wollen sie Menschen aus dem Alltagstrott herausholen und mit ihnen eine gute Zeit haben. «Wir möchten einen Farbtupfer setzen sowie das Gefühl der Freude und Geborgenheit mit unseren Liedern vermitteln.»

Dabei spiele es nicht eine grosse Rolle, wo sie das Konzert veranstalten und wie viele Leute kommen werden. Qualität vor Quantität lautet das Motto. Zielgruppe der Band seien Leute, die traditionelle und handgemachte Rockmusik mögen sowie sich mit der Musikgeschichte etwas auskennen, so Sturzenegger.

Das Duo Zompicchiatti und Wild spielen seit 42 Jahren zusammen. als wären sie Zwillinge. Sie haben unter anderem mit Polo Hofer und der Schmetterband Musikgeschichte geschrieben. Mit Berni Weber waren sie Teil der Schweizer Band Sandee, ehe sich diese aufgelöst hat und die drei auf der Suche nach einem Sänger waren. «An einem Sonntag rief mich Thomas an und fragte mich, ob ich eine Band habe, was ich nicht hatte», so Sturzenegger. Wenige Wochen später trafen sich die vier Männer und es hatte zwischen ihnen sofort harmoniert.

Chris Stalder sei erst später dazugekommen. Der Sänger erzählt: «Ich hatte zuerst die Gitarrenparts gespielt, aber zusammen mit dem Singen, gestaltete sich das für mich als eher herausfordernd.» Durch ein Casting fanden sie Stalder. «Es hat zwischenmenschlich sehr gepasst, was uns wichtig war.»

Die fünf Bandmitglieder proben in Cham in einem ehemaligen Lagerraum. «Nach intensiver Suche nach einem Bandraum wurden wir fündig in Cham. Diesen haben wir zu unserer Bandstube umgestaltet und akustisch auf ein sehr gutes Niveau gebracht», so der Zuger Berni Weber.

Ad-Rian & The Rise proben nicht wöchentlich, wie es sonst bei Bands üblich ist. Es gibt auch Wochen, an denen sie sich nicht sehen. «Wir sind trotz allem in einem regelmässigen Austausch der nächsten Schritte und Liederideen», sagt Ad-Rian.

Die Fähigkeit, den Moment zu erkennen

Die Band komponiert und spielt eigene Lieder. Auf was achten die erfahrenen Musiker bei diesem Prozess? Musik sei eine Reflexion und Momentaufnahme, wie wenn jemand ein Foto mache, so Sturzenegger: «Wenn ich den Eindruck habe, das ist eine gute Idee, dann schreibe ich diese auf, egal um welche Tages- oder Nachtzeit.»

Meist sei es nachts, da er die Ruhe der Nacht geniesse. Es ist eine Fähigkeit, so einen Moment zu erkennen. Weber erzählt von einem persönlichen Erlebnis: «Ich hatte mal in einem Flieger eine Songidee und direkt aufgeschrieben, denn sonst hätte mich das genervt, wäre diese verloren gegangen.»

Weitere Konzerte sind in Planung

Das nächste Konzert findet im Dezember in Meggen statt. Die weiteren Auftritte für Anfang 2023 sind zurzeit in Planung. Sie haben keine bestimmte Anzahl definiert. Ad-Rian sagt: «Wir wollen jeden Event zu etwas Speziellem machen.» Alle fünf Bandmitglieder haben schon so viel erlebt, daher sei der Fokus mehr auf dem Moment statt der weiten Zukunft. Der Sänger erzählt: «Wenn du lebenslang Musik machst, lernst du Chancen zu nutzen und einen Schritt nach dem anderen zu nehmen.»

Wünsche für die Zukunft haben die beiden trotzdem. «Ich hoffe, dass wir viel erleben können, coole Konzerte haben und wer weiss, vielleicht eine Welttournee», schmunzelt Weber. Ad-Rian stimmt ihm zu und ergänzt: «Ich hoffe, dass wir möglichst lange als Band zusammen spielen können.» (Text von Nora Baumgartner)

Hinweis

Weitere Infos finden Sie unter www.ad-rian.net.