Ein Wahrzeichen für Steinhausen

Kunst & Baukultur

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Das Sgraffito «Wasserträgerin» des Zuger Künstlers Hans Potthof ist als Leihgabe wieder zurück in der Öffentlichkeit.

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  • Das Sgraffito von Hans Potthof aus dem Jahr 1952, das beim Abbruch eines Hauses gerettet wurde, ist restauriert und wird beim Pumpwerk Höfen aufgestellt. (Bild Jan Pegoraro)
    Das Sgraffito von Hans Potthof aus dem Jahr 1952, das beim Abbruch eines Hauses gerettet wurde, ist restauriert und wird beim Pumpwerk Höfen aufgestellt. (Bild Jan Pegoraro)

Steinhausen – Endlich, ist man versucht zu sagen, vergingen doch 16 Jahre, bis das Kunstwerk fachgerecht restauriert wurde und an einem neuen Standort aufgestellt werden konnte. Und erst noch an einem passenden, steht die «Wasserträgerin» doch seit dem 14. Juni neben dem Grundwasserpumpwerk Höfen, das für die Verteilung des Trinkwassers gebaut wurde.

Der Steinhauser Architekt Karl Schleiss sorgte dafür, dass das Kunstwerk erhalten blieb. Es stammt aus einem Gebäude in Steinhausen, welches 2006 abgerissen wurde und einem Neubau weichen musste. Als Architekt des Neubaus fragte er den Bauherrn nach dem Schicksal des Wandbildes. Dieser hatte keine Verwendung für das Werk und überliess es ihm zur freien Verfügung. Beim Rückbau wurde das rund drei Tonnen schwere und über drei Meter hohe Kunstwerk aus der Mauer geschnitten. Ein massiver Rahmen aus Stahl fixierte das Bild, das anschliessend im Depot einer Transportfirma zwischengelagert wurde, weil damals kein geeigneter Standort gefunden werden konnte.

Ein Geschenk an die Öffentlichkeit

Im Jahr 2018, nach dem Verkauf seines Architekturbüros, begann sich Karl Schleiss wieder mit dem Sgraffito zu beschäftigen. Es gelang ihm, mit der Firma Fontana & Fontana AG in Rapperswil-Jona einen Betrieb zu engagieren, der in der Lage war, das Kunstwerk fachgerecht zu restaurieren. Verantwortlich dafür war Lea Schmid. Die angehende Restaurateurin setzte sich im Rahmen ihrer Masterarbeit an der Hochschule der Künste in Bern eingehend mit der Geschichte und der kunsthistorischen Bedeutung der «Wasserträgerin» auseinander und verfasste einen fundierten Bericht. Nicht so einfach war es für den Besitzer, die notwendige Bewilligung zu erhalten, um die Stele an dem von ihm bevorzugten Standort aufzustellen. «Es hat viel Geduld und Durchstehvermögen gebraucht, bis die Zustimmung vom Kanton und der Gemeinde Steinhausen sowie der Betriebskommission des Wasser- und Elektrizitätswerks (WESt) vorlagen», sagt Karl Schleiss gegenüber unserer Zeitung. Dennoch fühlt er sich den zuständigen Instanzen gegenüber für ihre Mithilfe und ihr Wohlwollen zu Dank verpflichtet. Diese Woche nun wurde das Kunstwerk auf einem Spezialfahrzeug an die Höfenstrasse gefahren. Ein Lastwagen mit einem Kran stand schon bereit, um die Stele vom Transporter zu heben, wo der Boden und die Seiten mit Metallplatten abgedeckt wurden. Danach hievte der Kran die «Wasserträgerin» auf den bereitstehenden Sockel, wo sie fest verankert wurde. Die reibungslose Installation war nur möglich dank einer minutiösen Planung durch Karl Schleiss in Zusammenarbeit mit dem WESt und verschiedenen Spezialfirmen. Karl Schleiss zeigte sich nach vollendeter Arbeit erleichtert, ist für ihn das Gelände beim Pumpwerk Höfen doch «der ideale Standort für dieses eindrückliche Kunstwerk». (Text von Hansruedi Hürlimann)