Das Foto Forum Zug expandiert

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Die Stadt stellt dem Foto Forum Zug ein modernes Schaufenster an der Gotthardstrasse zur Verfügung. Der Verein freut sich über diese Möglichkeit und präsentiert mit Angelika Annen die erste Ausstellerin.

  • Peter Frommenwiler (links) und Gary Soskin vom Foto Forum Zug vor der neuen Ausstellungswand an der Gotthardstrasse in Zug. (Bild Andreas Fässler)
    Peter Frommenwiler (links) und Gary Soskin vom Foto Forum Zug vor der neuen Ausstellungswand an der Gotthardstrasse in Zug. (Bild Andreas Fässler)

Zug – Mit der «kleinsten Fotogalerie der Schweiz» ist der Verein Foto Forum Zug im Schaufenster an der Bahnhofstrasse 26 seit November 2019 dauerhaft im öffentlichen Raum vertreten. Mit regelmässig wechselnden Fotopräsentationen über den hochauflösenden Bildschirm entführt das 2,2 mal 1,4 Meter grosse Fenster im Gebäude der Steuerverwaltung Passantinnen und Passanten in andere Welten.

Der Zuger Fotograf und Präsident des Vereins, Gary Soskin, hatte das Foto-Schaufenster angestossen und war seinerzeit auch gleich der erste Aussteller. «Meine Idee basierte auf der Tatsache, dass es im Raum Zug eher selten Ausstellungen mit Fotokunst gibt. Ich denke, das Schaufenster an der Bahnhofstrasse ist eine Bereicherung für die Stadt», sagt Soskin. Es sei eines der Vereinsziele, Fotografie als Kunstform zu fördern.

Eine besondere Art der Präsentation

Jetzt ist das Foto Forum neuerdings auch an anderer Stelle im öffentlichen Raum der Stadt Zug präsent – im 2020 neu erstellten Personendurchgang unter dem Bahntrassée an der Gotthardstrasse, zwischen Kino Gotthard und Baarerstrasse. Zu Werbezwecken ist damals in der Betonwand eine moderne, beleuchtete Plakatfläche hinter Glas eingelassen worden. Der Betreiber, der Werbedienstleister APG, hat diese der Stadt Zug zur Verfügung gestellt.

«Schliesslich ist die Stadt auf uns zugekommen und hat angefragt, ob wir diese Leuchtfläche nutzen möchten», erklärt Peter Frommenwiler, Fotograf aus Hünenberg und beim Foto Forum Zug für die Finanzen zuständig. «Wir fanden diesen Gedanken sehr gut, denn diese Art Schauwand ermöglicht eine besondere Art von Fotopräsentation.» Vorläufig kann das Foto Forum diesen Ort ein Jahr lang für seine Zwecke nutzen.

Es handelt sich um zwei rechteckige verglaste Flachvitrinen von je 2,70 mal 1,30 Metern Grösse. Die Fläche hinter den Scheiben ist hinterleuchtet. Die auszustellenden Fotoarbeiten werden mittels Druckverfahren auf eine Folie aufgebracht und über dem beleuchteten Grund aufgezogen. Besonders in der Dämmerung oder nachts entfalten die beiden Fenster lichttechnisch ihre intensivste Wirkung.

Ausstellende aus dem ganzen Land

Für den Verein und seine Präsenz ist das ein grosser Gewinn, zumal er für die Herstellung der Fotofolien und den Unterhalt der Einrichtung nicht aufkommen muss. Die Stadt Zug übernimmt diese Kosten.

«Wir haben entschieden, dass wir hier an der Gotthardstrasse nicht nur Künstlerinnen und Künstler aus Zug zeigen werden, sondern solche aus der ganzen Schweiz», sagt Gary Soskin. Die erste, welche ihre Arbeit hier für zwei Monate präsentieren darf, ist Angelika Annen aus Arth. Vernissage war am Freitag, 7. Juli.

Angelika Annen nennt ihre sechsteilige Präsentation «Salat». Tatsächlich ist der Name das eigentliche Programm, denn die Fotokünstlerin legt ihr Augenmerk in deser Werkreihe aufs Gemüse. Sie sucht nach aussergewöhnlichen Betrachtungsweisen angesichts solch scheinbar unscheinbaren Grünzeugs. Dabei entdeckt sie die Eigenheiten von Form, Oberflächenstruktur und Farbigkeit wie auch vom Inneren unterschiedlicher Gemüsesorten neu – und erlangt durch diesen Prozess auch eigene, überraschende Erkenntnisse. Angelika Annen fotografiert dabei analog. (Text von Andreas Faessler)