100 Stiere weniger am Zuger Stierenmarkt

Brauchtum & Geschichte

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Die Veranstalter rechnen am Stierenmarkt 2021 mit weniger Besuchern, Stieren und Auktionstieren. Grund dafür ist die Zertifikatspflicht.

  • Die Stiere bleiben 2021 nicht im Stall: Der Zuger Stierenmarkt findet statt – mit weniger Tieren. (Bild Jan Pegoraro)
    Die Stiere bleiben 2021 nicht im Stall: Der Zuger Stierenmarkt findet statt – mit weniger Tieren. (Bild Jan Pegoraro)

Zug – Am 8. und 9. September findet der 130. Zuger Stierenmarkt statt und bildet einmal mehr den Auftakt für die Herbstmärkte des Braunviehs. Da der Anlass auf dem Zuger Stierenmarktareal letztes Jahr wegen der Coronapandemie abgesagt werden musste, freuen sich die Zuger Bevölkerung und viele Braunviehzüchter umso mehr über die diesjährige Ausgabe, die durchgeführt werden darf. Dies, auch wenn der Zutritt nur mit gültigem Covid-Zertifikat möglich sein wird, heisst es in einer Medienmitteilung von Braunvieh Schweiz.

Denn die Auflage des Bundesamts für Gesundheit besagt bekanntlich, dass Veranstaltungen in dieser Grösse nur durchgeführt werden können, wenn alle Besucher ein solches Zertifikat vorweisen.

«Für uns als Veranstalter bedeutet dies einen grossen Mehraufwand. Das ganze Gelände muss eingezäunt werden und die Eingangskontrollen sind aufwendiger»,sagt Thomas Villiger, Verkaufskoordinator im Fachbereich Marketing und Verkauf bei Braunvieh Schweiz. Reaktionen auf die Zertifikatspflicht haben die Veranstalter bis jetzt nicht viele erhalten. Nur wenige, einzelne Personen hätten sich negativ dazu geäussert.

30 hochwertige Zuchttiere werden versteigert

Über 130 Stiere, davon 76 Original Braunvieh-Stiere und 58 Brown-Swiss-Stiere, sind angemeldet. Die Tiere werden am Mittwoch, 8. September, rangiert und zum Kauf angeboten. An der Auktion am Donnerstag, 9. September, gelangen ab 13 Uhr rund 30 hochwertige Zuchttiere zur Versteigerung, heisst es in der Mitteilung weiter. Zur Hauptsache werden hochträchtige Rinder und frisch gekalbte Jungkühe angeboten. Zusätzlich stehen auch interessante Jungtiere zum Verkauf.

Wer kein Covid-Zertifikat besitzt, kann sich als Alternative im Testzelt vor Ort testen lassen. Das Zelt werde sich ausserhalb des Stierenmarktareals in Richtung des Herti-Centers befinden, steht in der Mitteilung. Es soll aber genügend Zeit für das Testen vor Ort miteinberechnet werden.

Es wird mit weniger Besuchern gerechnet

Es werde angenommen, dass die Zertifikatspflicht dazu geführt habe, dass dieses Jahr rund 100 Stiere weniger angemeldet wurden. Bei den Auktionstieren ist ebenfalls eine Abnahme zu verzeichnen.

«Wir wissen nicht genau, wie der Ansturm auf das Testzelt sein wird. Wir müssen uns überraschen lassen», so Villiger. Es könnte sein, dass es zu kleineren Wartezeiten kommt. Auch über die Besucherzahl könne im Voraus nur spekuliert werden. «Insgesamt denken wir, dass etwas weniger Besucher nach Zug kommen werden», verrät Villiger. Um doch noch gute Zahlen zu erzielen, hat sich der Veranstalter etwas einfallen lassen: «Durch die Organisation einer Onlineteilnahme an der Auktion erhoffen wir uns, dass trotzdem gute Verkaufspreise erzielt werden können», so Villiger weiter.

Mister-Wahl, Säulirennen und Autogrammstunde

Höhepunkt der Stierenschau bilde die Siegerparade am Mittwochnachmittag mit anschliessender Mister-Wahl, ist der Medienmitteilung zu entnehmen. Aus den erstrangierten Stieren der Brown-Swiss-Abteilungen und der Original-Braunvieh-Abteilungen werde je ein «Mister ZM» sowie ein «Junior-Mister ZM» erkoren.

Für die nichtlandwirtschaftliche Bevölkerung bietet der Zuger Stieremärt neben der Festwirtschaft mit Kaffeestube und Bar auch Nervenkitzel beim spannenden Säulirennen, das geplant ist. Der Erlös aus dem Wettbüro dazu kommt der Berghilfe zugute.

Für die jüngsten Besucher ist im Stall zwei ein Tierhof eingerichtet. Dort können die Kinder Kälber, Schafe, Ziegen und Ponys sowie verschiedene Kleintiere hautnah erleben. Ebenfalls findet ein Gratis-Ponyreiten statt und ein Trampolin wird aufgestellt. «Autogrammstunden mit einigen der EVZ-Spieler sind auch geplant», zählt Villiger noch auf. (Tijana Nikolic)

Weitere Informationen unter www.braunvieh.ch.