Vorhang auf für «Die Rote Zora und ihre Bande»

Theater & Tanz

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Das Kinder- und Jugendtheater Zug spielt ein Stück nach einem bekannten Kinderroman. Dahinter steckt viel Arbeit und Herzblut.

  • An der Generalprobe zeigte sich: Alle spielen ihre Rolle mit viel Hingabe und Gefühl. (Bild Maria Schmid)
    An der Generalprobe zeigte sich: Alle spielen ihre Rolle mit viel Hingabe und Gefühl. (Bild Maria Schmid)

Zug – Die Mädchen tragen fussknöchellange Kleider und Blusen, die Jungs treten mit Hüten und weiten Hosen auf die Bühne – im Kinder- und Jugendtheater ist es wieder Zeit für ein neues Stück. Und dieses Mal wagen sich die Jugendlichen an einen ganz besonderen Stoff. «Jeder kennt die Geschichte, und darum werden hoffentlich auch viele Zuschauer kommen und für tolle Stimmung sorgen», findet Anne-Sophie Vogel aus Unterägeri, die auch mitspielt. In einem langen Arbeitsprozess hat das Kinder- und Jugendtheater «Die rote Zora» von Kurt Kläber einstudiert. Gestern Mittwochnachmittag war es Zeit für die Generalprobe und den letzten Schliff.

Modulares Bühnenbild

Vom ersten Moment an tauchen die Zuschauer völlig in die Welt der Roten Zora und ihrer Bande ein, denn obwohl das Bühnenbild schlicht ist und lediglich aus einigen Glaswänden und weissen Kisten besteht, passt es perfekt. Auch die beschwingte Musik und der Tanz der Theatergruppe verzaubern von Anfang an. Mit viel Hingabe und Gefühl spielen die Jugendlichen ihre Rolle und scheinen dabei alles um sich herum zu vergessen. «Sich in eine neue Rolle zu versetzen, macht immer unglaublich Spass. Jede Figur hat einen anderen Charakter und verschiedene Eigenschaften, was die Schauspielerei letzten Endes so spannend macht», erklärt Mirjam Gattiker aus Hünenberg See, die als Rote Zora auftritt. 

Das Stück schreitet zügig voran, bald ist Brenko in der Gruppe um die Rote Zora aufgenommen, und sie bestreiten gemeinsam spannende Abenteuer. Nie wird das Stück langatmig, die Schauspieler treten überzeugend auf, schreien ärgerlich oder lachen erfreut, sodass das Theater stets dynamisch bleibt. Selbst das Bühnenbild ist in ständiger Bewegung, die Glaswände werden neu platziert, zum Gefängnis für Brenko umfunktioniert, der angeblich einen Fisch geklaut haben soll auf dem Markt. Dann wiederum dienen die Wände grün beleuchtet als Wald, in welchen die Kindergruppe fliehen muss, als ein unüberlegter Streich ihnen zum Verhängnis wird. 

Starker Zusammenhalt

Harmonisch interagiert die Gruppe, sie helfen einander auf der Bühne und geniessen das Zusammenspiel sichtlich. «Wir Schauspieler halten sehr gut zusammen, wir respektieren und kennen einander. Es ist wie eine kleine Familie geworden», hält Anne-Sophie fest, die seit ihrem achten Lebensjahr auf der Bühne steht. Dem guten Zusammenhalt verdanken sie wohl letztlich auch den erfolgreichen und spannenden Auftritt, dadurch können sie sich entspannen und sich auf ihren Text konzentrieren. Die Schauspieler sind sehr gut mit ihren Rollen vertraut, sodass die Zuschauer abwechselnd mitlachen oder weinen könnten über die zuweilen harten Schicksale der Kinder. «Das Schönste wäre natürlich, wenn das Publikum richtig mitfühlt», findet Mirjam Gattiker. Und das wird es bei der authentischen Darstellung bestimmt an der Premiere heute Abend. (Vanessa Varisco)

Hinweis
«Die Rote Zora» wird aufgeführt heute Donnerstag und morgen Freitag, jeweils um 19.30 Uhr, am 19. und 20. Mai, um 19.30 Uhr, sowie am 21. Mai um 17 Uhr. Theater Metalli.