Von der Arena geradewegs in die Festzelte

Musik

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Am Samstagabend zog es viele Besucher in die Festbetriebe. Die teils urchigen, teils modernen Konzerte begeisterten.

  • Oesch’s die Dritten sorgen im Festzelt Gemsstock für ausgelassene Stimmung.
    Oesch’s die Dritten sorgen im Festzelt Gemsstock für ausgelassene Stimmung.
  • Bei Chue Lee geht im Festzelt die Party ab. (Bilder: Christian H. Hildebrand)
    Bei Chue Lee geht im Festzelt die Party ab. (Bilder: Christian H. Hildebrand)

Zug – Besucher tanzen auf den Festbänken, aus den Lautsprechern dröhnt laute Musik und auf der Bühne geben die Sänger ihr Bestes – die Stimmung am Samstagabend in den Festzelten des Eidgenössischen Schwing- und Älplerfestes (Esaf) ist durchweg ausgelassen. Die Bands können das Publikum schnell mitreissen, sodass bald im ganzen Zelt lauthals mitgesungen und gefeiert wird. Kaum einer kann sich dieser feierlichen Atmosphäre entziehen. So auch im Festzelt Gemsstock, in welchem ab 20.30 Uhr Oesch’s die Dritten für gute Laune sorgen.

Das Publikum ist vertraut mit den Liedern und stimmt bald ein, manch einer reisst die Hände in die Höhe und jubelt hemmungslos, jauchzt vor Freude. Während in den vorderen Reihen kräftig das Tanzbein geschwungen wird, so ist es in den hinteren Reihen doch etwas ruhiger. Aber auch hier blicken die Besucher gespannt nach vorne und verfolgen das Konzert, der ein oder andere summt gar mit oder wippt hin und her. Und da Tanzen bekanntlich mächtig Appetit macht, ist im Zelt für Verpflegung gesorgt. Zu einem musikalischen Häppchen gehört bei vielen eine Portion Pommes mit Ketchup. Ab 22.30 Uhr wird dann ChueLee mit René Bisang übernehmen und bis nach Mitternacht aufspielen.

Bis nach Mitternacht wird Musik laufen

Es ist nicht deren erster Einsatz auf dem Festgelände: Von 20 bis 21.30 Uhr stehen sie im Festzelt Rigi auf der Bühne. Sie präsentieren eingängige Melodien mit schweizerdeutschen Texten, die wohl viele kennen. Nicht verwunderlich also, dass man von Weitem Hunderte Menschen den Refrain «I hätt no viu blöder ta» von Liedermacher Gölä rufen hört. Einige Besucher singen sich wahrlich die Seele aus dem Leib und geniessen die lockere Atmosphäre auf dem Gelände. «Die Stimmung ist einmalig. Alle sind gut drauf und haben sichtlich Spass», findet Jenny Dalliker (16) aus Kappel am Albis. Sie ist bereits den ganzen Tag in Zug unterwegs, um sich von der Atmosphäre des Esaf anstecken zu lassen. «Zwar habe ich es nicht ins Stadion geschafft, was sehr schade ist, doch umso mehr freue ich mich, am Abend dabei zu sein. Das macht es fast wieder wett», erzählt die 16-Jährige. Sie verfolgt den Schwingsport nicht nur während des Eidgenössischen Schwing- und Älplerfestes, sondern das ganze Jahr über. «Ganz so vertraut mit dem Sport wie meine Schwester bin ich nicht», gibt Fabienne Dalliker (15) zu und ergänzt: «Aber das Rahmenprogramm bietet schliesslich für jeden etwas.» Nur dürfe der Sport dabei nicht vergessen werden, betonen sie gleichzeitig. Nach einem kurzen Gespräch schnappen sie sich ihren Hamburger und machen sich auf, das Gelände genauer unter die Lupe zu nehmen.

Denn es gibt noch ein weiteres Zelt: das Festzelt Pilatus am unteren Ende des Geländes, Richtung Arena. Das Herz der Schlagerfreunde dürfte hier höherschlagen. Zwei Stunden lang – nämlich von 20 bis 22 Uhr – spielen hier die Calimeros. Als sie ihren Hit «San Marino» anstimmen, herrscht bald Kuschelstimmung. Männer und Frauen tanzen Hand in Hand über den Parkettboden und lassen es sich gut gehen. «Ein entspannter Ausklang eines ereignisreichen Tages», findet eine Besucherin verträumt und lässt ihren Blick durch den Festsaal schweifen, der mit blauen und rosa Lichtern geflutet wird. Und es kommt noch besser. Später, wenn die Calimeros ihren Dienst getan haben, wird Francine Jordi auftreten. Bereits am Freitagabend war die Schweizer Schlagersängerin in den Festzelten zu Gast. Beenden wird sie ihren Auftritt um Mitternacht.

Danach wird, wie in den anderen Zelten auch, ein DJ seine Arbeit aufnehmen und die Feierlustigen bis in die frühen Morgenstunden mit Musik versorgen. Bevor dann morgen früh ein weiterer sportlicher Wettkampftag angesagt ist. «Es ist ein einmaliges Fest. Tag und Nacht», findet Lia Nussbaumer aus Zug. «Und es lohnt sich, abends auch einmal unter die Leute zu kommen und die Atmosphäre aufzuschnappen», pflichtet ihr ihre Freundin Elina Kluser bei. (Vanessa Varisco)