Zug – «Ich hatte vorher keinen Zugang zur Kunst, Sandra Winiger ist die Türöffnerin und hat mich dazu gebracht, erstmals Museen zu besuchen und Kunst mit neuen Augen zu sehen.» Diese Aussage stammt von einem Teilnehmer der Aufgeweckten Kunstgeschichte. Alzheimer Zug verleiht jährlich zum Weltalzheimertag den Fokuspreis einer Zuger Persönlichkeit, die in besonderer Weise mit dem Thema Demenz in Verbindung steht.

Prämiert wurde dieses Jahr die Leiterin Kunstvermittlung des Kunsthauses Zug. Sie hat den entscheidenden Anstoss gegeben und Alzheimer Zug als Kooperationspartner angefragt. Die ersten Treffen fanden im Jahr 2019 nach einem etwas harzigen Start statt. Nach Zeiten der geschlossenen Museen aufgrund der aktuellen Lage ist das Angebot jetzt aber etabliert.

Eine Geschichte zu einem Kunstwerk entstehen lassen

Es sei immer wieder erstaunlich und berührend, das Entstehen einer Geschichte rund um ein Kunstwerk mitzuverfolgen. Und es verblüffe, mit welcher Treffsicherheit die Teilnehmer eine Geschichte zu einem Kunstwerk ohne Wissen über den Künstler entstehen lassen. «Wir bekommen eine Stimme», meinte ein Teilnehmer.

Anlässlich des Weltalzheimertages fand am Vormittag eine aussergewöhnliche Kunstgeschichte zum Werk von Richard Long, Red Stone Ring, 1990, statt. Erstmals wurden die Teilnehmer an ein «abstraktes Werk» herangeführt. Treffend fasste ein von Demenz betroffener Besucher das Kunstwerk zusammen: «Es ist wie Malen mit Steinen und vor allem wir freuen uns auf das nächste Mal.» Die aufgeweckten Kunstgeschichten sind neu auf der Website des Kunsthauses Zug unter https://kunsthauszug.ch/kunstvermittlung/einblicke-in-spezialprojekte/ für weitere Interessierte hör-und erlebbar vorgelesen von der Kunstvermittlerin Friederike Balke.

Alzheimer Zug bietet Information, Beratung und Unterstützung. Ziel ist, für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen eine bessere Lebensqualität zu erreichen. Dies im Sinne der Hilfe zur Selbsthilfe und der Solidarität.

Für Alzheimer Zug: Daniela Bigler Billeter