Frust hat keinen Platz

Brauchtum & Geschichte, Musik

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Jodler und Schwinger haben den Ruf, friedfertige Leute zu sein. Sie siegen ohne Häme, verlieren mit einem Schulterzucken, feiern mit Freude und teilen diese mit jedermann. Neid und Missgunst haben keinen Platz.

  • Idylle auf dem Zugersee am Samstagabend sowie ein freundlicher Gruss von einem Teilnehmer des sonntäglichen Festumzugs. (Bilder Christian H. Hildebrand/ Jan Pegoraro)
    Idylle auf dem Zugersee am Samstagabend sowie ein freundlicher Gruss von einem Teilnehmer des sonntäglichen Festumzugs. (Bilder Christian H. Hildebrand/ Jan Pegoraro)
  • Idylle auf dem Zugersee am Samstagabend sowie ein freundlicher Gruss von einem Teilnehmer des sonntäglichen Festumzugs. (Bilder Christian H. Hildebrand/ Jan Pegoraro)
    Idylle auf dem Zugersee am Samstagabend sowie ein freundlicher Gruss von einem Teilnehmer des sonntäglichen Festumzugs. (Bilder Christian H. Hildebrand/ Jan Pegoraro)
  • Diese Jodler machen die Nacht zum Tag: Auch morgens um 3 Uhr wird in den Zuger Altstadt-Gassen noch gesungen. (Bild Jan Pegoraro)
    Diese Jodler machen die Nacht zum Tag: Auch morgens um 3 Uhr wird in den Zuger Altstadt-Gassen noch gesungen. (Bild Jan Pegoraro)

Zug – Das zeigte auch das Eidgenössische Jodlerfest in Zug: Lauter fröhliche Gesichter und heitere Gemüter, keinerlei Frust oder gar Ausschreitungen. «Wir sind stolz und glücklich, dabei zu sein», tönte es allenthalben von den Aktiven beim Verlassen der Wettbewerbsbühnen, egal, welche Stolpersteine ihnen die Nervosität in den Weg gelegt hatte.

Wer an der Festmeile nicht gerade ein Bier hob oder in eine Wurst biss, sang, jodelte, jutzte, blies Alphorn oder schwang die Fahnen. Die an Festen sonst übliche Unterhaltungsindustrie wurde gar nicht erst aufgefahren. Weder Musikgruppen noch Discjockeys waren nötig, man war sich selbst genug, musizierte gemeinsam über Vereins- und Kantonsgrenzen hinweg.

Allein schon aus diesem Grund – und natürlich aus vielen weiteren – lohnt sich der aufwendige, schwierige und anstrengende Kampf um den Erhalt des alten Schweizer Brauchtums. Denn seine Pflege bringt offensichtlich das Beste in uns allen hervor: Friedfertigkeit, Gemeinschaft, Akzeptanz – und Freude.

Die Präsidentin des Eidgenössischen Jodlerverbands Karin Niederberger – die mit Abstand leidenschaftlichste Rednerin des gesamten Festanlasses – schloss ihre Sonntagsansprache mit den berührenden Worten: «Nehmen wir alle diese einmalige Stimmung mit nach Hause und vergessen wir nicht, wie schön wir es haben.» (Text von Cornelia Bisch)

cornelia.bisch@zugerzeitung.ch