Besinnlicher Abend in der Kirche

Musik

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Der St.-Thomas-Chor stimmte mit einem Konzert in der Kirche Inwil-Baar auf die kommenden Festtage ein. Das Publikum war begeistert.

Baar – Auf dem Weg zur Kirche fallen Schneeflocken und helfen mit, sich adventlich einzustimmen. Mit dem Psalm 117 «Laudate Dominum», vertont vom französischen Komponisten Charles Gounod führt der St.-Thomas-Chor mit seiner Dirigentin Ariane Inglin diese Einstimmung gekonnt weiter.

Das Duo Tastologie mit Jonas Herzog am Harmonium und Stefan Müller an der Orgel erfreute das Publikum in der vollbesetzten Kirche mit einer Vertonung des Psalmes 42 «Wie der Hirsch nach frischer Quelle». Da dieses Jahr dem 200. Geburtstag von Charles Gounod gedacht wird, hörte man anschliessend vom Chor und dem bereits genannten Duo Gounods Pastorale «Béthléhéem» in einer deutschen Übersetzung.

Bezaubernde Klänge von zwei Harfen

Es spielten gleich zwei Harfen gemeinsam. Alina Hagmann und Florian Harder, sie studieren an der Musikhochschule Luzern, brachten das dreisätzige Werk «Cambria» des walisischen Harfenisten und Komponisten John Thomas (1826 – 1913) virtuos zum Erklingen. Wen wundert’s, dass Engel sehr oft mit einer Harfe dargestellt werden. Die vier Solistinnen und Solisten, welche ebenfalls in Luzern studieren, Melia Inglin, Sopran, Désirée Mori, Alt, Livio Schmid, Tenor und Andreas Schib, Bariton, sangen anschliessend, begleitet von Jonas Herzog an der Orgel, «Cinq duos religieux avec orgue» von Camille Saint-Saëns. Mit ihren wunderschönen Stimmen füllten sie den Raum und begleiteten so die Zuhörer auf dem Weg zum nahen Weihnachtsfest. Teil dieser Gesänge ist auch das «Ave Maria» mit einer wenig gehörten Melodie.

«Te Deum» als Höhepunkt des Abends

Vor allem in der Barockzeit hatte dieser feierliche Lob-, Dank- und Bittgesang an den Höfen Europas eine grosse Bedeutung. Viele bekannte Komponisten von Renaissance bis hin zur Moderne schrieben dazu die Musik. Auch Charles Gounod vertonte dieses Lob Gottes. Und zwar in einer Fassung für Chor, vier Solisten, zwei Harfen und zwei Orgeln. Diese besondere Zusammensetzung trug wohl dazu bei, dass dieses Werk sehr selten zu hören ist.

Die intensive Probenzeit hat sich gelohnt. Unter der mitreissenden Stabführung von Ariane Inglin liessen alle Beteiligten ihre Stimmen und Instrumente mit Begeisterung und Können erklingen. Der lang anhaltende Applaus des Publikums war schliesslich der verdiente Lohn für alle Sängerinnen und Sänger, wie auch für die beiden Organisten und die Harfenspieler. Gerne liessen sich der Chor und die Solisten noch eine Zugabe entlocken. Nicht weniger gerne füllten die Besucherinnen und Besucher des Konzertes die Kollekten­körbe zu Gunsten von «Sonidos de la Tierra – Musikprojekt in Paraguay». Und auf dem Heimweg rieselte noch immer leise der Schnee.

Für den St.-Thomas-Chor: Ernst Bürge