Die Rettung des Donschtig-Träffs ist in Griffnäh

Dies & Das

,

Nach einem «klärenden Gespräch» unterstützt die Gemeinde Baar den Anlass in der Rathus-Schüür nun doch wieder.

  • Referat, Gipfeli und Kaffee: Das bietet der Donschtig-Träff in der Rathus-Schüür.Bild: Matthias Jurt (Baar, 8. 5. 2025)
    Referat, Gipfeli und Kaffee: Das bietet der Donschtig-Träff in der Rathus-Schüür.Bild: Matthias Jurt (Baar, 8. 5. 2025)

Baar – Man hat miteinander gesprochen. So könnte man die Medienmitteilung der Gemeinde Baar zur bis vor kurzem unklaren Zukunft des Donschtig-Träffs zusammenfassen. In einem «klärenden Gespräch» mit Monica Riedi, die als Letzte aus dem OK den Anlass weiterführen will, hätten «unterschiedliche Wahrnehmungen» bereinigt werden können, heisst es in der Mitteilung. «Gemeinsam haben wir einen Weg definiert, wie es weitergehen kann.»

Auf Nachfrage erklärt Gemeindepräsident Walter Lipp: «Wir konnten das Ganze nicht so stehen lassen und haben uns gesagt: Da müssen wir nochmals zusammensitzen.» Man habe gewusst: Der Donschtig-Träff habe seine Berechtigung und brauche Unterstützung. «Jetzt sind wir positiv unterwegs und schauen gemeinsam nach vorne», so Lipp.

Kein Verein, kein Geld

Was ist passiert? Bis vor kurzem stand der seit über 40 Jahren stattfindende Anlass in der Rathus-Schüür, an dem jeweils ein Gast ein Referat hält, auf der Kippe. Die Gemeinde strich die finanzielle Unterstützung in der Höhe von jährlich 3000 Franken, ohne die es den Organisatorinnen nicht möglich war, den Anlass weiterzuführen.

Die Begründung der Gemeinde stiess bei den Verantwortlichen auf Unverständnis und wurde als kleinlich empfunden: Beiträge würden gemäss entsprechendem Regelwerk nur an Vereine bezahlt, erklärte die Baarer Kulturbeauftragte Andrea Schelbert gegenüber dieser Zeitung. Hinter dem Donschtig-Träff hingegen stünde kein Verein, sondern Privatpersonen. Zudem müsse die Organisation breiter abgestützt werden. Seien diese Bedingungen erfüllt, werde man den Beitrag aber wieder auszahlen.

Der Rückzug der Unterstützung sorgte für Aufsehen im Dorf. Schon wenige Tage später sprang die Katholische Kirchgemeinde Baar in die Bresche und bot an, die Finanzierung des der Veranstaltung zu übernehmen. Gesichert sei die Zukunft damit aber noch nicht, merkte Riedi damals an: Man habe sich darauf eingestellt, die Reihe nicht mehr weiterzuführen, dies auch vor dem Hintergrund des fortgeschrittenen Alters der Organisatorinnen. Zudem müssten Freiwillige gefunden werden, die mithelfen wollten.

Betriebsgruppe soll Anlass organisieren

Nun ist man einen Schritt weitergekommen. Die Gemeinde zahlt den Unterstützungsbeitrag von 3000 Franken weiter, heisst es in der Mitteilung. Und zur Organisation soll eine vierköpfige Betriebsgruppe gegründet werden, zu der auch Riedi gehört. So sollen Arbeitslast und Verantwortung aufgeteilt werden, zudem gewährleiste die Betriebsgruppe eine breitere Abstützung.

Dass diese nicht als Verein organisiert ist, spielt nun doch keine Rolle mehr. «Da sind wir tolerant», so der Gemeindepräsident. «Wichtig ist für uns die Abstützung und dass wir Ansprechpersonen haben.» Dies sei bei einer Betriebsgruppe genauso gegeben wie bei einem Verein.

Die Gemeinde würde es ausserdem begrüssen, wenn zusätzliche Trägerschaften wie die Katholische Kirchgemeinde oder der Verein Frohes Alter «ihre Ankündigung umsetzen und den Donschtig-Träff ebenfalls finanziell unterstützen würden», heisst es weiter. «Es wäre schön, wenn neben der Gemeinde als Hauptträger noch weitere Partner mit dabei wären», sagt Walter Lipp. Ob und in welcher Höhe diese den Träff unterstützen, sei aber noch offen.

Nun suchen die Gemeinde und Monica Riedi interessierte Personen, die sich in der Betriebsgruppe engagieren möchten. Ziel sei es, noch in diesem Jahr wieder Anlässe durchzuführen. Die definitive Rettung, sie scheint in Griffnähe.

Hinweis

Wer mithelfen will, kann sich bei Monica Riedi (riedi_monica@msn.com) melden.


(Text: Tobias Söldi)