Ein «Zentrum für bildende Kunst» in der Gemeinde

Kunst & Baukultur

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Die Jubiläumsausstellung zum 35-jährigen Bestehen der Z-Galerie ist zugleich eine Hommage an den vor einem Jahr verstorbenen Gründer Willy Ziegler. Sie dauert noch bis Ende Jahr.

Baar – Die Z-Galerie hat heute längst ihren festen Platz im Baarer Kultur- und Dorfleben. Sie wurde vor 35 Jahren von Willy Ziegler gegründet, der sich als Kunstfreund und Sammler damit einen Traum erfüllte. «Ich war von Anfang an dabei, seit dem 26. November 1983, und habe ihn zu dem Schritt ermutigt», erinnert sich Maria Ziegler und ergänzt: «Damals war das in Baar Pionierarbeit. Später hat er daneben zwei Filialen eröffnet, was ihm aber bald zu viel wurde.» Vor 17 Jahren habe sich plötzlich alles über Nacht geändert: «Durch eine Erkrankung konnte Willy seine Galerie nicht mehr führen.»

Maria Ziegler, die bis dahin im Hintergrund wirkte, übernahm damals die Organisation. Bis heute führt sie mit grossem Engagement die Galerie im historischen Haus an der Dorfstrasse weiter – ganz im Sinne des im vergangenen Dezember verstorbenen Gründers.

Als Hommage widmet die Witwe ihm jetzt die Gruppenausstellung zum 35-jährigen Bestehen der Galerie: Gezeigt wird eine Auswahl von zeitgenössischen Malereien, Fotoarbeiten und Skulpturen von 35 Künstlern. Durch seine Kontakte habe er viele Künstler aus der Region gewinnen können, so Maria Ziegler.

Viele Künstler sind gekommen

An der Vernissage vom vergangenen Sonntag stiess man auf viele bekannte Namen von Künstlern aus dem In- und Ausland. Da waren beispielsweise Arbeiten von Rolf Anklin, Werner Bommer, Franz Bucher, Eugen Hotz, Hans Potthof und Jürg Wylenmann, die aus der Region stammen.

Als schweizerisch-spanischer Galerist hat Willy Ziegler auch die Werke von Künstlern seiner zweiten Heimat geschätzt, so von Antoni Tàpies, Giuseppe Santomaso oder Juan Miro. Dazu passen ebenso jene der in Zug lebenden Myriam Arnelas oder Ana Azpeitia. Etliche der in der Ausstellung vertretenen Künstlerinnen und Künstler sowie weitere Gäste waren an der Eröffnungsfeier anwesend, die zudem von einem Mitglied der spanischen Botschaft in der Schweiz beehrt wurde.

Die Ansprache hielt der Baarer Gemeindepräsident Andreas Hotz, der die «bewundernswerte Aufbauarbeit von Willy Ziegler» lobend hervorhob: «Mit der Galerie hat er ein Zentrum für bildende Kunst entwickelt. Dass Baar heute zu den Gemeinden mit solchen Aktivitäten gehört, ist das Verdienst von Maria und Willy Ziegler. Ihnen gebühren Dank und Anerkennung.» Ganz besonders würdigte Hotz die «ungeheuer starke Leistung von Maria Ziegler», die ihren Mann nach der unerwarten Erkrankung während 17 Jahren gepflegt habe. Für Hotz sei es heute unvorstellbar, würde die Galerie nicht mehr existieren: «Wie man sieht, lassen sich mit Überzeugung und Wille Berge versetzen. Ich hoffe, Maria ist es vergönnt, noch einige Jahre weiter zu machen. Baar braucht Maria und die Z-Galerie. Auch nach meiner Zeit als Gemeindepräsident.»

In ihren Erinnerungen an «Zilly», wie der Galerist von Freunden genannt wurde, sprach die Zuger Künstlerin Annelies Ursin. Willy Ziegler habe immer schon ein Netzwerk aufgebaut. Bei ihm sei jedoch statt der kaufmännischen eher die menschliche Verbindung im Vordergrund gestanden. Ursin erinnerte an einige heitere Episoden, die sie zusammen mit Willy Ziegler erlebte, beispielsweise auf einer Reise mit Alex Sadkowsky, sowie gemeinsamen Projekten im In- und Ausland: «Ihm war stets der Kulturaustausch wichtig, die Distanz war egal. Willy Ziegler hat sich persönlich engagiert, auch wenn der Umgang mit den Künstlern nicht immer einfach war. Doch das sind nur äussere Grenzen, während die im Kopf immer enger werden.» Die Musiker von «holz &blech» mit Hans Kennel, Silvan Schmid und Cégiu liessen inmitten der modernen Kunstwerke zu Ehren von «Zilly» jazzige Klänge ertönen. Maria Ziegler: «Das hätte ihm gefallen.» (Monika Wegmann)

Hinweis
Die Jubiläumsausstellung läuft bis 30. Dezember. Mi bis Fr: 15–18 Uhr. Sa/So: 11–14 Uhr. Dorfstrasse 6a, Baar.