Beklemmende und berührende Momente

Film & Multimedia

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Am sechsten Kurzfilmabend in Steinhausen wurden unterschiedlichste Werke gezeigt.

  • Moderatorin Alva Hagner im Interview mit Regisseur Andi Bänziger. (Bild PD)
    Moderatorin Alva Hagner im Interview mit Regisseur Andi Bänziger. (Bild PD)

Steinhausen – Rund 30 Filmliebhaberinnen und -liebhaber trafen sich im Gemeindesaal in Steinhausen zum sechsten Kurzfilmabend, welcher von Kultur Steinhausen in Zusammenarbeit mit den Internationalen Kurzfilmtagen Winterthur organisiert wurde. Zum ersten Mal in letzter Zeit konnte ein Anlass wieder ohne Schutzmassnahmen durchgeführt werden.

Nach der Begrüssung durch die Moderatorin, Alva Hagner von den internationalen Kurzfilmtagen Winterthur, startete der Abend mit «Swiss Shorts», Kurzfilmen aus der Schweiz. Im ersten Animationsfilm «Encore» von Silvain Monney und Samuel Patthey wurde in beklemmender Weise der Alltag in einem Altersheim dargestellt. Der zweite Film «Das Spiel» zeigte eine unkonventionelle Sicht auf ein Fussballspiel, aus der Perspektive des Schiedsrichters. Der Dritte, «Mega Mall», wiederum ein Animationsfilm, präsentierte den ganz normalen Wahnsinn in einem Einkaufszentrum.

Dann folgte als «Special» ein Kurzfilm, der 2019 an den Solothurner Filmtagen gezeigt und ausgezeichnet wurde. Im Film «Übergang – Xbuk Alo?» von Andreas Bänziger trifft bei Coiffeur Manu Professionalität auf Spass, Jung auf Alt, Tigrinya und Amharisch auf (Schweizer-)Deutsch. Kürzlich in der Schweiz angekommene «Habesha» mischen sich unter alteingesessene Eritreer und Äthiopier. Und mittendrin: Coiffeur Manu und seine Armada an Rasierern und Gerätschaften. Immer mit einem Lächeln auf dem Gesicht und mit viel Charme pflegt er die Locken, Bärte und «Dreads» seiner Kunden. Bis es heisst: «Xbuk alo?»

Im anschliessenden Interview von Alva Hagner mit dem Autor und Regisseur des Films, Andi Bänziger, erfuhr das Publikum Interessantes zur Entstehung des Werks, und es bot sich die Gelegenheit, eigene Fragen an Andi Bänziger zu richten. Nach der Pause wurden internationale Filme gezeigt, den Start machte ein japanischer Animationsfilm, für welchen 3475 Masken verwendet wurden, die in einem rasenden Tempo präsentiert wurden. Dabei wurde es einem vom Zusehen beinahe schwindlig. Der zweite Film porträtierte einen Park in Kiew, wo sich Jung und Alt zum Fitnesstraining treffen. Es war eindrücklich zu sehen, wie die Männer aus alten Bestandteilen von Maschinen ihre eigenen Fitnessgeräte herstellten und auch eine eigene «Community» bildeten.

Russisch-deutsche Koproduktion gezeigt

Im dritten Teil wurde zuerst «Ties», eine Koproduktion von russischen und deutschen Filmschaffenden, gezeigt, ein Animationsfilm über das Loslassen vom Elternhaus. Die Moderatorin stellte auch die Frage, ob in der aktuellen Situation ein solcher Film überhaupt vorgeführt werden dürfe. Der Filmabend wurde abgerundet mit zwei weiteren Animationsfilmen. «Wir freuen uns bereits auf den nächsten Kurzfilmabend», sagte eine Besucherin, bevor sie sich auf den Heimweg machte.

Für Kultur Steinhausen: Ivo Studer