Von Bach zu Debussy und Ravel

Musik

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Die Künstler des Zuger Kammerensembles sind schon längst zu einem Massstab für die Aufführung barocker Musik geworden. Gerne stellen sie die strengen Formen der Barock- der neueren Musik gegenüber.

  • Das Zuger Kammerensemble kurz vor Konzertbeginn. Rechts Praxedis Hug-Rüttis grosse Harfe. (Bild PD)
    Das Zuger Kammerensemble kurz vor Konzertbeginn. Rechts Praxedis Hug-Rüttis grosse Harfe. (Bild PD)

Zug – Das diesjährige Herbstkonzert in der Marienkirche in Unterägeri und in der Kirche St. Martin in Baar präsentierte einen Fächer, der von Bach bis zu Debussy und Ravel reichte.

Wie schon vor einigen Jahren haben auch diesmal die 14 Musiker des Ensembles die Sopranistin Nuria Rial und die Oboistin Marita Kohler bei der Aufführung zweier Kantaten von J. S. Bach begleitet. Ihre sehr einfühlsame Interpretation der beiden Bachkantaten brachte wunderbar die verschiedenen Stimmungen der Arien und Choräle zum Ausdruck, die von der Schwermut des Sünders bis zur tänzerischen Freude des Erlösten reichten. Die beiden Werke von Bach bildeten den Rahmen für zwei Meisterwerke der neuen Musik von Claude Debussy und Maurice Ravel.

«Prélude à l’après-midi d’un faune»

Mit dem «Prélude à l’après-midi d’un faune», einer Reaktion Debussys auf das gleichnamige Gedicht von Stéfane Mallarmé, gelang dem Kompo­nisten 1894 definitiv der Durch­bruch in die Pariser Musikwelt. Mit der Kammermusiktranskription für Flöte (Franziska Kannewischer), Harfe (Praxedis Hug-Rütti), Klarinette (Xaver Fässler) und Streichquartett hat das Ensemble die Konzertbesucher in sehr sinnlicher Weise und in der für Debussy typischen Tonmalerei in die Welt der Träume und Begierden des Waldgeistes versetzt.

Praxedis Hug-Rütti glänzte an der Harfe

Von Maurice Ravel erklang schliesslich die 1905 in kürzester Zeit geschaffene Introduktion und Allegro für Harfe, Streichquartett, Flöte und Klarinette. Trotz der kleinen Besetzung (Harfe, Streichquartett, Flöte und Klarinette) erlebten die Zuhörer, wie Ravel ein Meisterwerk der Instrumentation gelungen ist, in dem Praxedis Hug-Rütti ihre virtuose Harfentechnik zeigen und das Zuger Kammerensemble eine geradezu orchestrale Klangfülle zu entfalten vermochte. Der grosse Applaus mit Standing Ovations war der Lohn der Künstler für diesen wunder­baren Abend. (Text von Hans Peter Fisch für das Zuger Kammer­ensemble)