Steinhausen – Das Motto «Bock uf Musig» war am Pfingstwochenende in Steinhausen hör- und spürbar. Das galt sowohl für die Wettbewerbsvorträge im Gemeindesaal wie auch für das musikalische Angebot im Festzelt. Wer sich die Zeit nahm und die Vorträge der 20 Formationen besuchte, kam in den Genuss einer grossen Bandbreite an Blasmusik.

Was da von den unterschiedlichsten Kompositionen und Arrangements zu hören war, überzeugte durch eine grosse Einsatzfreude und Professionalität der insgesamt 700 Musikantinnen und Musikanten aus dem Kanton Zug und darüber hinaus. Drei erfahrene Juroren beurteilten den 20-minütigen Vortrag der einzelnen Formationen, die in der Auswahl der Kompositionen frei waren. Andreas Balsiger gab als Moderator jeweils eine kurze Einführung.

Viel Applaus im Festzelt

In ähnlicher Weise wurde die Leistung an der Parademusik bewertet, die am Samstag- und Sonntagnachmittag an der Zugerstrasse zu einem grossen Publikumsaufmarsch führte. Nach den zeitlich genau getakteten Auftritten begaben sich viele Zuhörer anschliessend auf das Festgelände, wo sowohl im Freien als auch im Zelt die Festlaune einen eigentlichen Durchbruch erlebte. Das war nicht zuletzt dem Partnerverein aus dem deutschen Bergerhausen zu verdanken, der mit seinen rassigen Rhythmen die Zuhörer von den Bänken riss und derart beklatscht wurde, dass die Gruppierung wiederholte Zugaben spielte. Danach bedankten sich die Gäste mit einem Geschenk für die inzwischen 30-jährige Freundschaft mit der Musikgesellschaft Steinhausen. «Wir werden die gegenseitige Verbundenheit und Zuneigung weiter pflegen», war von beiden Seiten zu hören.

Der eigentliche Höhepunkt am ersten Tag voller Musik und Festlichkeiten waren am frühen Samstagabend zum einen die Übergabe der Kantonalfahne an die Steinhauser Musikgesellschaft und danach die Prädikatsverleihung. Von Markus Maurer, dem Präsidenten des Zuger Blasmusik-Verbands, erhielten die einzelnen Klangkörper ein Diplom, das die Bewertung durch die Juroren von «ausgezeichnet» über «sehr gut» bis «gut» ausweist. «Die Blasmusik ist im Kanton Zug nach der Zwangspause durch Corona lebendiger denn je», sagte er angesichts der durchwegs guten bis sehr guten Resultate. Er dankte speziell der Musikgesellschaft Steinhausen für die grossartige Vorarbeit und allen Beteiligten für ihren engagierten Einsatz.

Diesem Dank schloss sich auch Regierungsrat Stephan Schleiss als OK-Präsident an. «Das Musikfestival ist ein Schaufenster der Blasmusik, das sowohl Leistung wie Gemütlichkeit umfasst», so seine Überzeugung. Zuversichtlich stimmt ihn auch der Umstand, dass drei Jugendmusiken mit dabei waren. «Lasst uns zusammen feiern», sagte er zum Abschluss des offiziellen Teils. Und weiter: «Zusammen feiern ist ein Grundbedürfnis von uns allen.» (Text von Hansruedi Hürlimann)