Radio aus dem Institut Montana

Film & Multimedia, Musik

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US-Radiomoderator Cary Harrison produzierte mit den Schülerinnen und Schülern des Instituts Montana im Sommerkurs eine Radiosendung. Nun ist ein permanentes Radiostudio in Planung.

  • Der US-Radiomoderator Cary Harrison und Schülerinnen und Schüler des Instituts Montana erreichten mit ihren Radiosendungen, die sie letzten Sommer produzierten, rund 200000 Radiohörerinnen und -hörer weltweit. (Bild Marcello Fauci)
    Der US-Radiomoderator Cary Harrison und Schülerinnen und Schüler des Instituts Montana erreichten mit ihren Radiosendungen, die sie letzten Sommer produzierten, rund 200000 Radiohörerinnen und -hörer weltweit. (Bild Marcello Fauci)

Zug – Ein Live-Radio mit Podcasts und Videos von Schülerinnen und Schülern aus dem Institut Montana auf dem Zugerberg. – Hört sich im ersten Moment nicht nach einer bahnbrechenden neuen Idee an. Addiert man allerdings den amerikanischen Radiomoderator Cary Harrison als Coach der Jugendlichen hinzu, wird das Vorhaben schon globaler und lässt eine deutlich grössere Reichweite erahnen.

Der Moderator, dessen Hauptsendungen in Los Angeles angesiedelt sind, hatte schon verschiedene Grössen aus dem öffentlichen Leben Amerikas am Mikrofon: Seien es der ehemalige US-Präsident Barak Obama, der ehemalige US-Aussenminister John Kerry, «Captain Kirk» William Shatner, Paris Hilton oder Clint Eastwood. Regelmässig kommt Harrison in die Schweiz und besucht das Institut Montana, wo er einst selbst zur Schule ging.

Im Rahmen der Montana-«Summer Camps» coacht er Schülerinnen und Schüler in den Bereichen Massenmedien, öffentliches Sprechen und Techniken guter Kommunikation. Ebenfalls produzierte er in einem Ad-hoc-Studio mit den Jugendlichen Sendungen zu aktuellen Themen.

«Wir sendeten in den Summer Sessions jeweils ein spezielles einstündiges Programm auf Los Angeles Public Radio. Das ist die US-Version von BBC. Und hatten dabei rund 200000 Radiohörerinnen und -hörer, bevor es später weltweit auf Podcast über Spotify, Audible und Apple übertragen wurde», sagt Velia Tricoli, Head of External Relations beim Institut Montana, auf Anfrage. An diesen Zahlen möchte sich das Institut auch für die Zukunft orientieren. Zusammen mit der Schulleitung plant Cary Harrison nun die Errichtung eines permanenten Radio-/Video-/Nachrichtenstudios am Zugerberg.

«Wir befinden uns noch in einer frühen Phase. Die erste Testrunde während der Summer Sessions haben wir aber bereits durchgeführt, und wir werden diesen Sommer weiter daran arbeiten», so Tricoli weiter.

Zeitpunkt des Sendestarts steht noch nicht fest

Die Infrastruktur sei durch Spenden ermöglicht worden und bald werde der Innenausbau mithilfe einer darauf spezialisierten Firma vorgenommen werden können. «Der genaue Zeitpunkt des Sendestarts und der detaillierte Finanzierungsplan stehen noch nicht fest. Wir planen, das Radioprojekt in unsere ausserschulischen Aktivitäten einzubinden, und zwar in unserem historischen Gebäude ‹Chalet Suisse›», erklärt Tricoli. Die Jugendlichen haben begeistert auf das geplante Vorhaben reagiert. Derzeit würden verschiedene Optionen in Bezug auf die Finanzierung, von externen Beiträgen bis hin zu bezahlten Aktivitäten, geprüft.

«Cary Harrison wird auf jeden Fall anwesend sein, um das Projekt zu lancieren. Vielleicht wird das Projekt anschliessend von einer Gruppe Schülerinnen und Schüler weiter vorangetrieben und mittelfristig auch geleitet. Harrison wird dann die Rolle des Supervisors übernehmen», fährt Tricoli weiter fort. Dabei orientiere sich das Institut Montana an dem jährlich durchgeführten Modell der «United Nations Konferenz», die hauptsächlich von den Schülerinnen und Schüler organisiert und geleitet werde.

Der Jugend eine Stimme geben

Namhafte Gäste für die Sendungen aufzubieten, dürfte für das Institut nicht schwierig sein. Tricoli hält fest: «Es stimmt, dass wir gut vernetzt sind. Wichtig ist für uns, dass wir an die Tragweite und Bedeutung des Projekts glauben. Der zentrale Aspekt für uns ist, der Jugend eine Stimme und die Mittel zu geben, sich über wichtige Themen äussern zu können.»

Harrison wird diesen Sommer zurückkommen und wieder Schülerinnen und Schüler betreuen. Das Sommerprogramm findet vom 16. Juli bis 29. Juli statt. «Es wird keine regelmässige Radiosendung geben, da es jeweils mindestens eine Woche dauert, um eine Gruppe von Schülerinnen und Schüler zusammenzustellen und sie in den Grundlagen der Recherche, des öffentlichen Redens und der Audiobearbeitung zu schulen», so Tricoli weiter. Sie fügt an: «Wir arbeiten gerade am diesjährigen Radioprogramm und werden uns dabei auf newsrelevante Themen konzentrieren, welche in den Medien diskutiert werden.» Sie würden, die im Sommer teilnehmende Crew, erst kennen lernen und dann das Programm entsprechend anpassen. (Text von Tijana Nikolic)