Atemberaubende Aussichten

Dies & Das

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Der St.-Thomas-Chor reiste zur Rheinschlucht bei Flims. Die Mitglieder staunten auch ob der grossartigen Aussicht auf der Plattform «Il Spir».

  • Der Inwiler St.-Thomas-Chor vor der Ustria Parlatsch in Trin Mulin. (Bild PD)
    Der Inwiler St.-Thomas-Chor vor der Ustria Parlatsch in Trin Mulin. (Bild PD)

Baar – Fünf Frauen haben für den St.-Thomas-Chor eine einzigartige Reise organisiert mit einer kleinen Wanderung durch den Flimser Grosswald zum Caumasee und zur Ruinaulta, der Rheinschlucht.

Bei idealem Ausflugswetter besteigen wir den Bus, der uns nach Flims fährt, natürlich unterbrochen von einem Kaffeehalt. Die Route ist zwar wohlbekannt und doch geniessen wir die besonderen Lichtstimmungen, die an diesem Morgen durch die leichte Bewölkung hingezaubert werden.

Bei Flims starten wir zu unserem Kurztrip durch den Grosswald. Bereits nach wenigen Schritten öffnet sich der Blick auf den Caumasee. Dieser liegt in einer Senke des riesigen Schuttkegels des Flimser Bergsturzes. Zu- und Abfluss sind unterirdisch. Aus verschiedenen Bedeutungen des rätoromanischen Wortes «Cauma» schlägt Wikipedia als deutsche Interpretation «See der Mittagsruhe» vor. Wem das Wandern zu beschwerlich ist, fährt mit dem Lift zum See und spaziert einige Schritte dem auffallend türkisgrünen Wasser entlang oder lässt es sich bei einem Drink im Restaurant wohl sein.

Es geht mehrere hundert Meter tief in die Schlucht

Die wanderlustigen Chormitglieder ziehen weiter durch den Flimser Grosswald gegen Conn. Der Weg führt zur Rheinschlucht, teilweise dem Conn-Bächli entlang, einem historischen Bewässerungskanal zur Bewässerung der Wiese bei Conn. An verschiedenen Stellen geniessen wir den Einblick in die mehrere hundert Meter tiefe Rheinschlucht.

Wie ist diese bizarre Landschaft entstanden? Wikipedia hilft weiter. Vor etwa 9500 Jahren ist der riesige Flimser Bergsturz zu Tal gedonnert, dessen Volumen dem etwa 300-fachen des Goldauer Bergsturzes entspricht. Die Felsmassen haben sich oberhalb des heutigen Dorfes Flims gelöst, aus dem Talkessel in dem heute die Flimser Bergbahnen hochführen. Die Schuttmassen haben das ganze Tal aufgefüllt und den Vorderrhein gestaut. Der Fluss hat sich im Lauf der Jahrtausende durch das lockere Gestein seinen Weg gebahnt und die faszinierenden Geländeformen herausmodelliert, die wir heute bestaunen.

Auf der Schulter des Schuttkegels hat sich der Wald mit seiner reichhaltigen Flora entwickeln können. Der Untergrund ist landwirtschaftlich uninteressant. Deshalb hat der Mensch den Flimser Grosswald bestehen lassen. Es ist ein Biotop mit vielen seltenen Pflanzen entstanden. Wir können auf unserer Wanderung Waldhyazinthen, Waldvöglein, «Meierisli» nebst vielen anderen bewundern.

Nach kurzer Stärkung im Restaurant Conn erreichen wir einige Schritte weiter die Aussichtsplattform «Il Spir», von der wir einen atemberaubenden Blick in die Schlucht geniessen. Dann wenden wir der Schlucht den Rücken zu und machen uns auf den Weg zur Ustria Parlatsch, wo uns das Team von Küche und Service kulinarisch verwöhnt. Mit einem kurzen Ständchen verabschieden wir uns von der Mannschaft der Ustria.

Die Weiterfahrt führt uns dem Vorderrhein entlang durch die Surselva dem Oberalppass entgegen, vom Frühsommer in den Vorfrühling. Surselva heisst «ob dem Wald». Gemeint ist der Flimser Grosswald.

Beim letzten Zwischenhalt in Sisikon lassen wir uns Dessert und Kaffee schmecken. Anschliessend klingt die Reise mit der Rückfahrt nach Inwil aus. Ein erlebnisreicher Tag mit vielen interessanten Eindrücken findet seinen Abschluss. Alle Teilnehmenden steigen zufrieden und gut gelaunt aus dem Bus. Dem kann auch der strömende Regen, der kurz vor Baar eingesetzt hat, keinen Abbruch tun. Ein herzliches Dankeschön den fünf Organisatorinnen.

Für den St.-Thomas-Chor: Alfred Lacher