Mythen als Teil unserer Kultur

Theater & Tanz

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Das Theater Casino Zug stellt die neue Saison unter dem Motto «Mythos» vor – mit internationalen Stars, regionalen Künstlern und spannenden Eigenproduktionen. Der Saisonauftakt am 13. September verspricht kulturelle Highlights.

  • Ein Saison-Höhepunkt: «De Franzos im Ybrig» von Thomas Hürlimann (im Bild), eine Eigenproduktion des Hauses. Bild: Reto Martin
    Ein Saison-Höhepunkt: «De Franzos im Ybrig» von Thomas Hürlimann (im Bild), eine Eigenproduktion des Hauses. Bild: Reto Martin

Zug – «Die letzte Saison ist abgeschlossen, die neue setzt noch einen drauf: Das Programm zeigt sich zutiefst lustvoll, schräg, nachdenklich und verdient gehört zu werden», betonte Johannes Stöckli, Präsident Theater- und Musikgesellschaft Zug, vor kurzem im Rahmen der Saisonpräsentation 2025/26 im Theater Casino. Das rund 120-seitige Programm enthält wieder viele kulturelle Leckerbissen, die unter dem Motto «Mythos» in Schauspiel, Tanz, Musiktheater, Zirkus, Konzert, Comedy sowie alten und neuen Legenden geboten werden. Mit dabei sind nationale und internationale Stars sowie Nachwuchskunstschaffende. Die Vielfalt zeigten auch die Ausführungen der geschäftsführenden Intendantin Ute Haferburg, welche die Schwerpunkte der Sparten vorstellte. Dabei erwähnte sie, dass Künstler und Künstlerinnen der Region einbezogen worden sind.

Dies zeigt schon die Programmgestaltung: Die farbigen Zeichnungen auf dem Cover sowie eine Bildserie innen stammen von der jungen Zuger Künstlerin Antonia Röllin. Im Auftrag des Theater Casino Zug sind von ihr als Carte blanche in der letzten Saison über 300 Zeichnungen entstanden, die als Siebdrucke auf einen hölzernen Bildträger kamen und mit Ölkreidenfarben akzentuiert wurden. Laut Haferburg soll im September eine Auswahl davon im Foyer gezeigt werden.

Mit einem grossen Choraufgebot in die Saison

Mit Fotos und Filmsequenzen gelang es der Intendantin, Lust auf die neue Spielzeit zu wecken: Sie startet am 13. September mit der Zuger Chornacht mit 35 Chören auf 10 Bühnen und einer Uraufführung mit Liedern des Zuger Autors Thomas Hürlimann. Zum neuen Motto erklärte die Intendantin: «Mythen sind die Träume der Menschheit. In einigen Produktionen geht es um grosse mythische Stoffe der Vergangenheit und Gegenwart. Das Theater ist ein wichtiger Ort der Befragung aktueller Mythenbildung.»

So werden einige Produktionen grosse mythische Stoffe thematisieren. Dabei verwies Haferburg auf das Mythen-Wahl-Abo mit sechs Vorstellungen. Darunter sind von Cervantes der gegen Windmühlen kämpfende «Don Quichote» als Hörstück mit der bekannten Schauspielerin Mechthild Grossmann mit der «lautten compagney Berlin», sowie die Inszenierungen von «Ödipus Tyrann», Mozarts Oper «Die Zauberflöte» und das Tanzstück «Sol Invictus».

Als besonderen Höhepunkt der Saison bezeichnete Haferburg die Eigenproduktion «Dr Franzos im Ybrig», eine Mundart-Komödie von Thomas Hürlimann: «Anlässlich seines 75. Geburtstages wird zum ersten Mal eines seiner Werke im Theater Casino gezeigt. Mit neu komponierter Musik des Zugers Mathias Landtwing» Zudem seien Laiendarstellende aus der Region beteiligt. Die Kraft der Mythenbildung erforscht die gebürtige Zuger Autorin Martina Clavadetscher mit jungen Performerinnen und Musikern aus der Zentralschweiz. Die Anlässe rund um das Thema Mythen werden jeweils durch einen Themen-Talk ergänzt.

Etwas für alle Generationen

Als Schweizer Erstaufführung ist Gardi Hutter in «gardi-ZERO» zu sehen. Auch in der Sparte Tanz sind spannende Produktionen geplant. Das Heimatklänge-Abo geht laut dem Leiter Johannes Rühl in eine weitere Saison. «Inzwischen verzeichnen wir viel Publikum an den Matinees. Die Volksmusik ist ein breites Feld, es tut sich viel in der Schweiz.» Die Konzerte präsentieren Volksmusik zwischen Tradition und Moderne. Der erste Anlass ist das «Gipfeltreffen Schweizer Streichmusik», gefolgt von uralten und experimentellen Klängen aus dem Alpstein.

In der Sparte Klassik gibt es unter anderem «Nordische Klänge» mit der Zuger Sinfonietta und Huijing Han am Klavier sowie Lena-Lisa Wüstendörfer, die das Swiss Orchestra zu «Tell – die Schweizer Legende» dirigiert. Ob Schauspiel, Figurentheater, Zirkus oder Comedy, für alle ist etwas dabei.

Das Generationenprojekt ZUGkunft mit Theaterprofis und Laien aus der Region ist die erste Eigenproduktion der Sparte Junges Theater Casino Zug. Und für den Spielclub hätten sich bereits viele Amateure und Amateurinnen aller Generationen aus der Region gemeldet. Die Proben beginnen im Herbst, das Stück wird im Mai 2026 aufgeführt. Darüber hinaus gibt es ein Programm für junge Menschen, Familien und Schulklassen. Zuletzt richtete Ute Haferburg ihren Dank an die öffentliche Hand, die Stiftungen und Gönner für ihre Unterstützung.

Hinweis

www.theatercasino.ch/programm


(Text: Monika Wegmann)