«Änes schänkt ii» ist angesagt
Brauchtum & Geschichte
Mit der Bekanntgabe des Mottos wurde am Samstagabend die Fasnacht eröffnet. Das gab einen Vorgeschmack auf die närrischen Tage.
Alosen – Den Auftakt machte bei geradezu idealem Wetter ein Mini-Umzug, an dem nebst den offiziellen Fasnächtlern und Gästen auch eine beachtliche Schar von Fasnachtsbegeisterten teilnahm. Angeführt wurde der Cortège von einem Tambouren-Trio, der Nüsslertruppe und der Guggenmusig Papageno Oberägeri. Die Gugger aus dem befreundeten Legorendorf am See geniessen an der Alösler Fasnacht seit jeher Gastrecht und sie heizten mit ihrem Sound die Stimmung tüchtig an.
Mit ihrem unverkennbaren Kostüm und dem typischen Tanz setzte die gut 20 Mann starke Nüsslertruppe einen fast archaischen Kontrapunkt zu den höfisch gekleideten Guggern. Musikalisch begleitet wurden sie vom Schwyzerörgeli-Duo Toni und Markus Nussbaumer.
Raum für Spekulationen
Nach diesen Darbietungen enthüllte der Präsident der Fasnachtsgesellschaft, Marco Meier, zusammen mit seinen Ehrendamen das Motto der Alösler Fasnacht 2014. Flankiert von zwei Legoren prangt bis Anfang März der Satz «Änes schänkt ii» hoch über dem Narrenplatz. Der typische, lokal oft verwendete Mundartausdruck lässt sich nicht ohne weiteres ins Hochdeutsche übersetzen und bietet Raum für Spekulationen, was mit «Änes» wohl gemeint sein könnte. Einen Vorgeschmack auf das, was im Alosen während der närrischen Tage einschenken wird, gaben die Anspielungen, die Marco Meier in Versform anschliessend vortrug.
An Traditionen festhalten
So richtig klar wird es aber am Güdelmontag, wenn das Bühnenspiel mit seinen spitzen Pointen den Schleier lüftet. Gefeit ist dann nichts und niemand, ob privat oder öffentlich, lokal, national oder gar international. Vorbeugend ist deshalb am Fasnachtsplatz ein weiterer Spruch zu lesen: «Wer kei Gspass mag verliide, söll am Güdelmändig deheime bliibe.» Visualisiert werden die Ereignisse, die aufs Korn genommen werden, von den Wagenbauern, die sich demnächst an die Arbeit machen.
Die Alösler Legoren sind stolz, dass sie auch die 105. Ausgabe ihrer Fasnacht mit eigenen Leuten bestreiten können. «Es werden über hundert Fasnächtler am Umzug mit dabei sein», sagte der Präsident.
Auch die Tradition, dass die Kinder nach dem Umzug ein Gratis-Päckli bekommen und Tonnen von Orangen an die Besucher verteilt werden, wird auch dieses Jahr fortgesetzt. Das Geld dazu bringen mehrere Bettlertrupps zusammen, die wie einst von Haus zu Haus ziehen. Man halte bewusst an dieser Form des persönlichen Kontakts fest, betonte Marco Meier, denn es gehe mehr als ums Geld. «Wir erfahren viel Goodwill», so seine Erfahrung, was ihn für die Fasnacht 2014 optimistisch stimmt. (Hansruedi Hürlimann)