Voller Glitzer ins letzte Amtsjahr

Customs & history

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Die beiden Hudiväter sind bereit für ihre letzte Fasnacht. Sie wollen noch einmal richtig Gas geben vor allem musikalisch.

  • Stürzen sich mit Elan in ihre letzte Fasnacht: die Hudimütter Franziska Hürlimann und Andrea Hürlimann (links und rechts) und die zwei «Beätels» (Mitte). (Bild Werner Schelbert)
    Stürzen sich mit Elan in ihre letzte Fasnacht: die Hudimütter Franziska Hürlimann und Andrea Hürlimann (links und rechts) und die zwei «Beätels» (Mitte). (Bild Werner Schelbert)

Walchwil – In Walchwil hält der Glitzer Einzug. Von den Fasnachtsfahnen lachen die beiden «Göiggle» mit Glitzerpuder auf der Wange und verbreiten fasnächtliche Stimmung im Dorf. Voller Glitzer sind auch die Gesichter und Kleider der zwei amtierenden Hudiväter Beat Hürlimann und Beat Hürlimann, oder einfacher, der «Beätels». Sie geben in ihrem dritten und letzten Amtsjahr gemeinsam mit den Hudimüttern Andrea und Franziska es sind ihre Gattinnen – noch einmal Vollgas. «Wir sind noch kein bisschen müde und freuen uns auf unsere letzte Fasnacht», frohlocken die beiden Oberhäupter. Die närrische Zeit hat zwar an der Zuger Riviera bereits begonnen, wird aber am Freitag endgültig eingeläutet: Dann eröffnen die Hudiväter ihre Gadebeiz, natürlich in glitzrig-glänzendem Design.

Im Dorf wurde spekuliert

Mit dem Thema «Glitzer? Glitzer!» wollen «Aesch-Beat» und «Süren-Beat», wie die beiden Namensvetter im Dorf genannt werden, ihre Amtszeit auch mottomässig abrunden. In ihrem ersten Jahr dominierte die Farbe Gelb, im zweiten Jahr stand die Fasnacht unter einem pinken Stern. «Jetzt verglitzern wir Pink und Gelb», erklärt «Aesch»-Wirt Beat Hürlimann, der passend dazu unter seinem Glitzermantel ein leuchtend gelbes Hemd trägt. Seine Ehefrau Andrea tut es ihm gleich. Der andere Beätel, er und seine Frau Franziska tragen Pink, fügt an: «Es wurde spekuliert im Dorf, weil alle dachten, dass wir dieses Jahr einfach eine weitere Farbe auswählen.» Das Motto Glitzer habe deshalb bei den Walchwilern für Überraschung gesorgt.

Damit auch die Geselligkeit nicht zu kurz kommt, setzen die Hudiväter wie im letzten Jahr – auf ihre Gadebeiz in der Scheune neben dem Hotel Aesch. Neu haben sie extra eine Bühne eingebaut – dass der eine Beätel Besitzer einer Holzbaufirma ist, hat dies möglich gemacht. «Wir wollten mehr Livemusik», sagt der Zimmermeister. So werden neben der örtlichen Guggenmusig, den «Cheschtänäriglern» auch andere Bands für musikalische Unterhaltung sorgen. Am Hudivaterball am Samstag machen die Zuger «Kurious Kurt & Söhne» den Anfang.

Intensive und schöne Zeit

Nastüechlipackungen mit eigenem Logo, einen Hudivaterwein, Fahnen, Plaketten, Abziehbildchen, zahlreiche Sitzungen und die Präsenz an verschiedensten Anlässen die beiden Hürlimanns scheuten und scheuen keinen Aufwand für die Fasnacht im Dorf. Mit ihrem Einsatz haben sie eine hohe Messlatte für künftige Fasnachtsregenten gesetzt. «Das ist aber nicht in unserem Sinne», betont Zimmermeister Hürlimann. «Wir wollen uns nicht brüsten.» Es kämen neue Leute mit neuen Ideen, und das sei gut so. Zudem seien zahlreiche Helfer und die Walchwiler Bevölkerung am Erfolg ihrer drei Hudivaterjahre mitbeteiligt.

Wenn diese Fasnacht vorbei ist, werden die zwei Beätels in die Gilde der alt Hudiväter eintreten. Damit wird für sie eine intensive, strenge, aber sehr schöne Zeit zu Ende gehen: «Wir haben viele neue Leute kennen gelernt und uns beide perfekt ergänzt», sagt Wirt Beat Hürlimann. Er sei eher der Mann fürs Organisatorische, und der andere Beat der «Grobmotoriker». Bereits jetzt verspüren die zwei Walchwiler etwas Wehmut: «Wir werden die Zeit vermissen», sind sich beide einig, «aber wir machen auch gerne Platz für neue Hudiväter.» Gespannt blicken sie deshalb bereits jetzt auf den 11. November: Dann werden ihre Nachfolger bestimmt. Momentan ist das aber noch in weiter Ferne. Denn zuerst wird die aktuelle Fasnacht über die Bühne gehen: «Und dafür geben wir jetzt noch einmal alles», versprechen die beiden Beätels. (Rahel Hug)

Hinweis
Die Gadebeiz neben dem Hotel Aesch eröffnet morgen Freitag um 16 Uhr. Weitere Infos unter www.beaetels.ch