Zug – Ein Kontrabass ist nicht gerade das typische Soloinstrument. Dennoch existieren eigens für Kontrabass komponierte Konzerte die ersten von ihnen sind vor gut 200 Jahren entstanden, haben es aber nie zu einer mit Violin- oder Klavierkonzerten vergleichbaren Popularität gebracht. Nicht zuletzt, weil das Angebot an Kontrabass-Virtuosen von jeher eher klein ist.

Das Stadtorchester Zug, geleitet von Jonathan Brett Harrison, widmet sein Sommerkonzert der Materie und hat mit Thierry Roggen einen jungen Profi-Kontrabassisten und Komponisten gewinnen können. Der mehrfach ausgezeichnete und preisgekrönte Berner hat sich einem von Johannes Matthias Spergers (17501812) 18 Kontrabasskonzerten gewidmet. Konzert Nummer 16 in D-Dur war grösstenteils verschollen. Nur der Kontrabass-Solopart war überliefert. Der 26-jährige Roggen hat das ganze Konzert anhand dessen rekonstruiert – mit viel Aufwand und Zielstrebigkeit. Das gut halbstündige Werk steht im Mittelpunkt der Matinee am kommenden Sonntag im Theater Casino.

Bei den zwei weiteren Werken an diesem Vormittag handelt es sich zum einen um die Ouvertüre zur Oper «Peter Schmoll und seine Nachbarn» von Carl Maria von Weber (17861826). Die eingängigen Melodien tragen deutliche Züge der späten Klassik und läuten gleichzeitig hörbar die Epoche der Romantik ein. Zum anderen interpretiert das Stadtorchester nach der Pause die Sinfonie Nr. 2 in a-Moll von Camille Saint-Saëns (1835–1921). Das aus dem Jahre 1859 stammende viersätzige Werk ist heute eine der weniger populären von Saint-Saëns insgesamt fünf Sinfonien. (Andreas Faessler)

Hinweis

Sommerkonzert des Stadtorchesters Zug am Sonntag, 29. Juni, 10.30 Uhr, im Theater Casino Zug. Vorverkauf unter www.theatercasino.ch/karten oder Tel. 041 729 05 05.