Baarer Fasnächtler lancieren Solidaritätsplakette

Brauchtum & Geschichte

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An der virtuellen GV der Fasnachtsgesellschaft Baar stiess besonders ein Projekt auf breite Zustimmung.

  • Bilder wie dieses von der diesjährigen Inthronisation des Räbevaters wird es im kommenden Jahr keine geben. (Bild Website Räbefasnacht Baar)
    Bilder wie dieses von der diesjährigen Inthronisation des Räbevaters wird es im kommenden Jahr keine geben. (Bild Website Räbefasnacht Baar)

Baar – Üblicherweise ist die GV der Fasnachtsgesellschaft Baar ein gesellschaftliches Ereignis: Die Fasnächtlerinnen und Fasnächtler treffen sich im Gemeindesaal, stimmen über die Durchführung der Fasnacht ab, erinnern sich gemeinsam mit dem amtierenden Räbevater an die vergangene Fasnacht und freuen sich mit dem designierten Oberhaupt auf die kommende schönste Zeit des Jahres. Ein feiner Gerstensaft, ein Glas Wein und Guggenklänge gehören ebenfalls dazu.

Dieses Jahr war alles anders: Nicht nur, dass alle Grossanlässe der Räbefasnacht 2021 bereits abgesagt sind und kein neuer Räbevater inthronisiert wird, auch die GV musste in einem ganz anderen Rahmen durchgeführt werden. Vom 23. November bis 2. Dezember konnten die Mitglieder der Fasnachtsgesellschaft online über die Traktanden abstimmen. Insgesamt nutzten 105 Personen diese Möglichkeit. In der Regel nehmen um die 90 Personen an der normalen GV teil.

Zwei Mitglieder neu in den Vorstand gewählt

Die Resultate der Onlineabstimmung fielen praktisch alle einstimmig aus. So wurden das Protokoll der GV 2019, der Jahresbericht des Präsidenten und die Jahresrechnung genehmigt. Die Mitglieder stimmten auch der Beibehaltung des Jahresbeitrags von 50 Franken zu. Im Zentrum der virtuellen GV standen die Wahlen. Mit Stefanie Niedermann und Stefan Kuhn wurden zwei neue Vorstandsmitglieder gewählt. Sie ersetzen Claudia Isenschmid und Urs Odermatt, die für ihr langjähriges Engagement zu Ehrenmitgliedern ernannt werden. Gleiches gilt für Räbevater Peter II. Langenegger.

Die Übergabe der Urkunde und der Geschenke sowie die Verabschiedung werden erfolgen, sobald es die Situation zulässt. Mit der Aufnahme der Chindergäuggel-Verantwortlichen Annabelle Häfliger, des Zeremonienmeisters Tobias Hotz und Lakai Leo Bär in den Vorstand beendete die Fasnachtsgesellschaft einen alten Zopf. Die drei gehörten bis anhin dem erweiterten Vorstand an. Dieses «Nebengremium» wurde abgeschafft. Alle Vorstandsmitglieder mit Präsident Reto Herger sowie die Rechnungsrevisoren wurden wiedergewählt. In einer vorstandsinternen Wahl wurde Markus Häfliger zum neuen Vizepräsidenten und Nachfolger von Urs Odermatt ernannt.

Auf breite Zustimmung stiess ein gemeinsames Projekt des Faschall Allenwinden, der Fröschenzunft Ebel und der Fasnachtsgesellschaft Baar. Die drei Vereine lancieren eine Solidaritätsplakette und zeigen damit, dass die Fasnächtler auch in einer schwierigen Situation zusammenstehen. Die Plakette kommt im Januar 2021 in den Verkauf. Der Erlös wird den Baarer Fasnachtsvereinen, Wagenbauern und Guggenmusigen zugutekommen.

Im Rahmen der virtuellen Generalversammlung informierte die Fasnachtsgesellschaft Baar zudem über das 75-Jahr-Jubiläum: Am 19. Februar 2022 wird dieser spezielle Geburtstag mit einem grossen Fest in der Waldmannhalle gefeiert. Im Jahr 2021 werden voraussichtlich solche ausgelassenen Feiern nicht möglich sein. Ganz aufgegeben haben die Baarer Fasnachtsvereine die Hoffnung aber noch nicht. Im Januar wird eine weitere Sitzung stattfinden, um eine «Fasnacht im kleinen Rahmen» zu prüfen. Und sonst bleibt immerhin die einmalige Solidaritätsplakette, um ein bisschen Fasnacht in die eigenen vier Wände zu holen.

Für die Fasnachtsgesellschaft Baar: Silvan Meier