Kleine Flöhe – ganz gross

Theater & Tanz

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Mit vielen Emotionen und Freude am Spiel faszinierten die «Theater-Flöhe» des Kinder- und Jugendtheaters die Zuschauer mit ihrer Aufführung von «Käpt’n Katz». Erarbeitet wurde das Theater in bloss sieben Tagen.

  • Die Teilnehmer des Ferienkurses sind mit Herzblut dabei. (Bild Patrick Hürlimann)
    Die Teilnehmer des Ferienkurses sind mit Herzblut dabei. (Bild Patrick Hürlimann)

Zug – Die Scheinwerfer tauchen die Bühne im Theater Metalli in Zug in ein warmes Licht. Mit niedergeschlagener Miene sitzt der Kapitän der «Charlotta» auf seinem Schiff. «Ich bin so truurig», sagt er. Dem «Käpt’n» ist sein Papagei entflogen. Seit zwei Wochen hat er aus lauter Sorgen nichts mehr gegessen. Um nicht mehr so alleine zu sein, tauscht er bei einem Händler fünf goldene Teller und einen Silberbecher gegen sechs Katzen ein. Von nun an wird er von allen nur noch «Käpt’n Katz» genannt.

Damit beginnt das Abenteuer aber erst, denn als der Kapitän und seine neuen Freunde auf dem Schiff in einen Sturm geraten, landen sie auf einer tropischen Insel. Sie lernen Prinzessin Flo kennen, die von einer Rattenplage auf ihrer Insel erzählt. Doch anstatt die Ratten zu jagen, schliessen die Katzen, der Käpt’n und Flo Freundschaft. Mit Hilfe der Prinzessin sind am Ende auch der Käpt’n und sein Papagei wieder vereint. Vorgetragen wird das Stück von kleinen Schauspielern zwischen sechs und acht Jahren.

Ein Ferienkurs für die Kleinsten

Seit über 20 Jahren bietet das Kinder- und Jugendtheater Zug verschiedenste Projekte für Kinder und Jugendliche jeden Alters an. Von der Theaterschule bis zum Lager ist für jeden etwas dabei. Das Theater «Käpt’n Katz» ist ein Ferienkurs der Theater-Flöhe. Während nur sieben Tagen in den Frühlingsferien haben die jungen Schauspieler das Stück mit Hilfe von zwei Regisseurinnen vorbereitet. Dieser kurze Zeitraum sei eine besondere Herausforderung gewesen, sagt Sarah Laupper, eine der Regisseurinnen. «Es war eine sehr intensive Zeit.» Auch die Zuteilung der Rollen war nicht einfach, zumal die Leiterinnen die meisten Kinder vorher nicht kannten.

Das Stück wird von den jungen Darstellern in Schweizerdeutsch aufgeführt. Die Kinder waren an der Inszenierung des Stückes wesentlich beteiligt. Nachdem sie die Geschichte von Käpt’n Katz am ersten Tag der Proben kennen gelernt hatten, durften sie ihre eigenen Ideen einbringen und das Stück teilweise selbst gestalten. Während der ersten drei Tage wurde improvisiert, bis schliesslich feststand, wie das Stück genau aussehen sollte.

Die Kinder können sich gut in das Stück einfühlen

Man merkt den Kindern während der Vorführung an, dass sie das Stück sehr gut verstehen und sich in ihren Rollen wohlfühlen. Alle sind mit vollem Einsatz dabei und vermitteln in jeder Szene die richtige Stimmung. «Am besten gefällt mir am Theaterspielen, dass ich verschiedene Rollen ausprobieren kann, schauen kann, wie es ist», sagt eines der jungen Talente.

Untermalt wird das Schauspiel mit passenden Liedern, die eigens für das Stück komponiert wurden. Die kleinen Tanzchoreografien bringen Schwung in das Theater und unterstreichen nochmals die verschiedenen Stimmungslagen der handelnden Personen. Besonders schwierig scheint die Verkörperung der verschiedenen Emotionen. So meint etwa eine der Schauspielerinnen: «Ich finde es manchmal schwierig, dass ich bei traurigen Szenen nicht plötzlich anfange zu lachen.» Diese schwierige Aufgabe meistern die jungen Darsteller aber bestens und das Publikum ist begeistert. (Sina Engl)