«Augenblick mal»: Zuger zeigen ihre Fotografien in der Shedhalle

Kunst & Baukultur

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Gäbe es einen Adventskalender der Zuger Fotografie, hätte hinter dem ersten Türchen die Eröffnung von «Augenblick mal» gestanden.

  • Blick in die Vernissage von «Augenblick mal», an der Mitglieder des Vereins Fotoforum Zug ihre fotografischen Projekte präsentierten. Rechts: Fotograf Andreas Busslinger erklärt einer Schulklasse, wie Bilder mit einer Drohne gemacht werden. (Bilder Stefan Kaiser)
    Blick in die Vernissage von «Augenblick mal», an der Mitglieder des Vereins Fotoforum Zug ihre fotografischen Projekte präsentierten. Rechts: Fotograf Andreas Busslinger erklärt einer Schulklasse, wie Bilder mit einer Drohne gemacht werden. (Bilder Stefan Kaiser)

Zug – Am 1. Dezember öffnete die Bilderschau für zehn Tage und präsentierte den mehr als 250 an der Vernissage Anwesenden einen Querschnitt der Arbeiten von Zuger Fotografinnen und Fotografen. Diese Arbeiten – alle von Mitgliedern des Vereins – sorgten an diesem Abend für regen Gesprächsstoff, denn die präsentierten Werke sind so unterschiedlich wie die Kunstschaffenden selbst.

Während Eva Iten mystische Porträts von jungen Menschen zeigte, beschäftigte sich der Steinhauser Patrick Hürlimann mit dem Untergang der Firma Crypto aus demselben Ort. Die Zuger Architekturfotografin Regine Giesecke wählte für ihre Präsentation ein grossforma­tiges Interieurbild der Villa Patumbah und zeigte ihre Vorliebe für opulente Innendekoration. Die beiden Fotografen Gary Soskin und Pesche Frommen­wiler zeigten durchdachte Konzeptfotografie. Während Soskin die menschlichen Sehgewohnheiten hinterfragt, setzte sich Frommenwiler mit dem Thema Menge auseinander. Stefan Kaiser zeigte eine Serie, in der er Kakteen in far­bigem Licht umsetzte. In die Ferne schweiften Manuel Studer und René Schädler, die ihre Bilderserien im Ausland fotografierten. Studer zeigte ein gutes Auge mit einer S/W-Reportage über einen kasachischen Schafhirten, während René Schädler Landschaftsfotografien aus Island zeigte.

Die Grösse der alten Shedhalle mit ihrem Industriecharme ist ideal, um in angenehmer Atmosphäre die Ausstellung zu betrachten. Neben dem grossen Andrang an der Vernissage war die Ausstellung auch unter der Woche sehr gut besucht, an gewissen Tagen wurden über 40 Personen gezählt. Ebenfalls besuchte eine Klasse der Kirchmatt-Schule in Zug die Ausstellung und wurde von der ehemaligen Lehrerin Andrea Soskin herumgeführt. Dabei konnten die Kinder ihr Lieblingsbild aus­suchen und anschliessend ihre Entscheidung begründen.

Spezialeinführungen und Workshops

Eine Spezialeinführung erhielt die Klasse vom Hünenberger Fotografen Andreas Busslinger. Dieser erklärte die Entstehung seines Fotobuches «Vertikale Sicht/Vertical View» anhand der Bilder in der Ausstellung. In einem Workshop vermittelte der Porträtfotograf Christoph Schuhmacher an­gewandtes Wissen und erklärte Jugendlichen ab elf Jahren die Möglichkeiten der Porträtfotografie, die nicht nur mit einer professionellen Kamera gelingen kann, sondern auch mit einem Mobiltelefon. Vergangenen Sonntag schloss die erste Ausgabe von «Augenblick mal», ein Wiedersehen gibt es in zwei Jahren, dann soll die zweite Ausgabe stattfinden. (Text für das Fotoforum Zug von Stefan Kaiser)

Hinweis

www.fotoforumzug.ch