Die Oberhäupter sind im Amt

Brauchtum & Geschichte

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In Hünenberg, Walchwil, Steinhausen und Inwil haben die Fasnachts-Inthronisationen stattgefunden.

  • Bea die Geniesserische und Thomas III. stehen in diesem Jahr der Hünenberger Eichezunft vor. (Bild Andreas Busslinger)
    Bea die Geniesserische und Thomas III. stehen in diesem Jahr der Hünenberger Eichezunft vor. (Bild Andreas Busslinger)
  • AndreaI. (mit Zunftvater Philipp) ist im Rainhalde-Saal als Oberhaupt der Fröschezunft Ebel eingesetzt worden. (Bild Mathias Blattmann)
    AndreaI. (mit Zunftvater Philipp) ist im Rainhalde-Saal als Oberhaupt der Fröschezunft Ebel eingesetzt worden. (Bild Mathias Blattmann)
  • Die Steinhauser Fasnachtsgesellschaft, in der dieses Jahr Kevin I. der Steivaterist, tauft den Steigrind auf dem «Ufo-Kreisel». (Bild Mathias Blattmann)
    Die Steinhauser Fasnachtsgesellschaft, in der dieses Jahr Kevin I. der Steivaterist, tauft den Steigrind auf dem «Ufo-Kreisel». (Bild Mathias Blattmann)
  • Die Walchwiler Hudiväter Florian Müller (links) und Patrick Willemsen haben die Nägel schön. (Bild Roger Zbinden)
    Die Walchwiler Hudiväter Florian Müller (links) und Patrick Willemsen haben die Nägel schön. (Bild Roger Zbinden)

Zug (Kanton) – Hünenbergs bestgehütetes Geheimnis ist gelüftet. Thomas Dietziker und Bea Merz wurden – eingekleidet in das neue, vom Atelier Balmer gefertigten Ornat – am Samstagabend zum Zunftpaar der Eichezunft ernannt. Beide sind im heilpädagogischen Zentrum Sonnenberg in Baar tätig. «Thomas III.» als leitender Direktor, «Bea die Geniesserische» als Rehabilitationslehrerin für blinde und sehbehinderte Kinder sowie als Schulleiterin.

Thomas Dietziker als gebürtiger Baarer und Bea Merz als Luzernerin sind seit Kindertagen mit dem Fasnachtsvirus infiziert. Sie bilden laut einer Mitteilung der Eichezunft «eine bunte Patchworkfamilie mit insgesamt acht Kindern und auch schon vier Enkelkindern».

Mitreissende Aufführung

Die Zunfträte haben es nicht verlernt, den Moment der Inthronisation gebührend in ­Szene zu setzen. Michael Werder schrieb das sogenannte «Tschau Zäme»-Drehbuch gewohnt mit viel Witz. Man begleitete in diesem Theater verschiedene Aus- und Einwanderer auf ihren Wegen. Das Bühnenbild lebte von Videoprojektionen auf Leinwänden. Von Anfang an sprang der Funke auf die Besuchenden über, und das Publikum belohnte die Spielerinnen und Spieler mit viel Applaus und Lachen. Für Stimmung sorgten auch die «Pissnelken», die mit ihrem Gesang das Publikum mitrissen.

Ein besonderer Akt an diesem festlichen Abend war die Ehrung der Guggenmusik Quaker. In diesem Jahr feiert sie ihr 50-Jahr-Jubiläum. Die Guggenmusik wurde unter anderem mit Jubiläums-Dorfflaggen beschenkt.

Nicht nur in Hünenberg ist am vergangenen Wochenende die Fasnachtsoberhäupter eingesetzt worden. Auch in Walchwil war dem so. Florian Müller und Patrick Willemsen sind die neuen Hudiväter. Sie führen das Dorf unter dem Fasnachtsmotto «Walchwilla Kunterbunt» durch die fünfte Jahreszeit. Alle drei Jahre werden die neue Hudiväter präsentiert, in den Wahljahren gibt es auch einen Umzug, der dieses Jahr am 19. Februar stattfindet.

Märchenhaftes Motto in Steinhausen

In Steinhausen regiert nun der Steivater Kevin I. Er wurde anlässlich der Steigrindtaufe am Samstag eingesetzt. Kevin I. hat als Fasnachtsmotto «Kevin im Wunderland» ausgegeben. Der Grund dafür laut einem Interview auf der Website der Fasnachtsgesellschaft Steigrind? «Für mich ist die Fasnacht wie ein Wunderland. Man kann sein, wer man will, und trifft auch auf viele lustige, schöne und ausgefallene Figuren.»

Und schliesslich lüftete die Fröschezunft Ebel das Geheimnis um die neue Zunftmeisterin: Andrea I. heisst die Glückliche, ihr Begleiter ist der Zunftvater Phi­lipp. Andrea Imbach war nach Angaben der Fröschezunft Ebel eine Mitbegründerin der Frauenmannschaft des FC Baar, sie wirkte leitend im Stadtturnverein Zug und sie leitete Kurse in Aerobic und Power-Yoga. Andrea I. löste bei der Inthronisation im Inwiler Rainhalde-Saal Marcel I. ab, der coronabedingt drei Jahre im Amt war. (Text von Raphael Biermayr)