Pfahlbauten sind seit 10 Jahren Unesco-Welterbe

Brauchtum & Geschichte

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Des Jubiläums gedachte der Kanton Zug letzte Woche mit einem Infostand auf dem Landsgemeindeplatz.

  • Annick de Capitani und Ulrich Eberli vom Museum für Urgeschichte(n) zeigen Fundstücke. (Bild Stefan Kaiser)
    Annick de Capitani und Ulrich Eberli vom Museum für Urgeschichte(n) zeigen Fundstücke. (Bild Stefan Kaiser)

Zug – Die drei Pfahlbau-Stationen «Oterswil», «Riedmatt» und «Sumpf» (alle Gemeinde Zug) seien im Jahr 2011 ins Unesco-Welterbe aufgenommen worden und nähmen dadurch den gleichen Status ein wie beispielsweise die Pyramiden in Ägypten, die Akropolis in Athen oder die Grosse Mauer in China, heisst es in einer Medienmitteilung des Kantons Zug. «Ein besonderes Merkmal des Pfahlbau-Welterbes ist die Tatsache, dass es als einziges unter der Erd- oder Wasseroberfläche liegt und daher nicht direkt zugänglich ist.» Das Pfahlbauten-Welterbe befinde sich zudem nicht – wie beispielsweise die Akropolis in Athen - an einem einzigen Ort, sondern verteile sich über insgesamt 111 Fundstellen in sechs europäischen Ländern, informiert das Schreiben weiter.

Des Jubiläums gedachte der Kanton Zug am letzten Wochenende mit einem Infostand auf dem Landsgemeindeplatz, der von den Regierungsräten Stephan Schleiss und Andreas Hostettler eröffnet wurde.

Gemäss Schreiben des Kantons machen optimale Erhaltungsbedingungen die Pfahlbauten unter der Erd- oder der Wasseroberfläche zu Fundstellen von besonderer Bedeutung und hoher wissenschaftlicher Aussagekraft. Die Pfahlbauten ermöglichen auch einen faszinierenden Einblick in die Zeit der ersten bäuerlichen Gesellschaften, die mit Ackerbau, Sesshaftigkeit, Tierhaltung, Herstellung von Keramik, Verarbeitung von Metall und so weiter schliesslich die Grundlagen der modernen Gesellschaft legten. Mit keiner anderen archäologischen Quellengattung kann in Europa die ­Entstehung und Entwicklung jungsteinzeitlicher und bronzezeitlicher Gesellschaften, ihrer Kultur, Wirtschaft und Umwelt detaillierter erforscht werden. Die Pfahlbauten haben eine grosse Bedeutung für die Erforschung der europäischen Urgeschichte. Die schweizerischen Siedlungen nehmen eine Sonderstellung ein, denn sie werden seit dem 19. Jahrhundert wissenschaftlich erforscht und stellen ein Element der nationalen Identität dar. (Cornelia Bisch)