«Musik und eine Kaffipause»

Musik

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Die Zuger Band «Lieber Vier» feiert diesen Freitag ihre EP-Taufe. Doch wer sind diese Vier?

  • Die Zuger Band «Lieber Vier» in ihrem Proberaum. Von links: Eliane Hürlimann, Mauro Pfister, Florian Fuchs und Livio Schicker. Bild: Matthias Jurt (Baar, 3. 10. 25)
    Die Zuger Band «Lieber Vier» in ihrem Proberaum. Von links: Eliane Hürlimann, Mauro Pfister, Florian Fuchs und Livio Schicker. Bild: Matthias Jurt (Baar, 3. 10. 25)

Zug – «Wir sind zu viert, und wir sind gerne zu viert – deshalb sind wir ‹Lieber Vier›», sagt Livio Schicker, Hauptsänger und Gitarrist der Mundart-Indie-Pop-Band aus Zug. Zusammen mit Eliane Hürlimann am Klavier, Florian Fuchs am Bass und Mauro Pfister am Schlagzeug veröffentlichte er die Debüt-EP «Kaffipause».

Gefunden hat sich die Band nach einem längeren Prozess der «Durchmischung», wie Schicker es beschreibt. Die Vier verbinden musikalische Begegnungen und alte Bekanntschaften: Hürlimann und Fuchs stammen aus Walchwil, Schicker kannte bereits Pfister und Fuchs. «Livio kannte einfach alle richtigen Leute», meint Hürlimann und lacht.

Schon in ihrer Jugend spielten die Mitglieder mit weiteren Musikern Coversongs. «Später entschieden wir uns, nur noch eigene Musik zu schreiben», erzählt Schicker und genau in der heutigen Konstellation funktioniere das bestens.

Aus «Rutinlega» wurde «Lieber Vier»

Früher nannte sich die Band noch «Rutinlega». «Der Name gefiel uns nicht, und merken konnte ihn sich sowieso niemand», erzählt Schicker schmunzelnd. Mit dem Wechsel zu «Lieber Vier» Anfang Jahr signalisierten die Musiker auch einen neuen Anspruch: professioneller arbeiten und mehr ins Studio gehen.

Der neue Name passt nicht nur besser zur Band, sondern auch zum Stil: «Mundart-Indie-Pop», wie sie ihn selbst nennen. Schlagzeuger Pfister ergänzt: «Viele wissen gar nicht genau, was das ist», weshalb Pianistin Hürlimann meint: «Gangs go lose!» Ihre Musik sei einzigartig und eine gute Mischung zwischen Mainstream und neuen Elementen. Die Songtexte werden meist von dem Hauptsänger selbst geschrieben: «Ich schreibe über verschiedene Themen – die Liebe, mein Befinden, die Gesellschaft.» So beschreibt ihre Debüt-Single, «100'000 Iidrück», die schnelllebige, manchmal überfordernde Welt. Ein anderer Song auf der EP, «Jerry & Tom», handelt davon, dass die Gesellschaft Vielfalt braucht. Die Botschaft dahinter: «Gemeinsam macht alles mehr Spass als alleine.»

Schicker lässt sich von «Patent Ochsner» inspirieren, aber auch von deutschen Indie-Pop-Bands wie «Von Wegen Lisbeth» oder «Jeremias». Zudem fliessen «groovigere» Einflüsse wie «Parcels» oder «Dabu Fantastic» ein. «Dabu Fantastic ist sehr menschennah und macht einfach sein eigenes Ding – das versuchen wir auch», so Schicker.

Auch grosse Träume sind erlaubt: «Eine Tour mit ‹Von Wegen Lisbeth› könnten wir uns sehr gut vorstellen», sagt Pfister. Bassist Fuchs ergänzt: «Auch mit ‹Patent Ochsner›, ‹Dabu Fantastic› oder anderen unserer Vorbilder zusammenzuarbeiten, wäre grossartig.» Erste Erfahrungen mit etablierten Künstlern durfte «Lieber Vier» bereits sammeln: So unterstützten sie den Sänger «Nickless» auf Tour. «Er ist unglaublich bodenständig und witzig – das würden wir jederzeit wieder machen», erinnert sich Fuchs.

Die junge Band blickt schon auf viele Höhepunkte zurück: ein Pfadi-Lager, das Zuger Seefest, aber auch private Konzerte. «Am schönsten ist es, wenn das Publikum mittanzt und man merkt, dass es die Musik feiert», erzählt Fuchs. Hürlimann ergänzt: «Einmal haben nur zwei Leute getanzt – auch das war schön.» Besonders ihr Song «Jerry und Tom» eigne sich zum Tanzen. «Das ist unser Partykracher», sagt Bassist Fuchs lachend.

Eine «Kaffipause» mit «Lieber Vier«

Morgen Freitag folgt nun der nächste Höhepunkt: die Taufe ihrer Debüt-EP «Kaffipause» in der Industrie45. «Auf der EP sind vier Songs von je etwa drei Minuten – also perfekt für eine Viertelstunde Kaffeepause», erklärt Hürlimann. Die Lieder bieten eine abwechslungsreiche Mischung aus energiegeladenen und ruhigeren Stücken. Die Gäste dürfen sich auf einen vielfältigen Abend freuen: Zunächst spiele der Zürcher Sänger «Seulfa» mit seiner Band, danach folge eine
gemütliche «Kaffipause» mit Getränken und Snacks, bevor «Lieber Vier» das Publikum mit ihrem eigenen Set begeistere. «Es wird ein gemütliches Beisammensein», so Pfister.

Doch lange ruhen will die Band nicht: Schon bald stehen die nächsten Studioaufnahmen und Auftritte an – unter anderem an der Zuger Messe Ende Oktober.

Hinweis
Tickets für die EP-Taufe von «Lieber Vier» sind erhältlich auf eventfrog.ch. (Text: Valérie Kälin)