Himmlische Klänge zur Einstimmung

Musik

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Nach vier Jahren pandemiebedingter Pause konzertierte der Kirchenchor Heilig Geist in Hünenberg und Cham.

  • Der Kirchenchor Heilig Geist während ihres Adventskonzerts. (Bild PD)
    Der Kirchenchor Heilig Geist während ihres Adventskonzerts. (Bild PD)

Hünenberg – Die katholischen Kirchen Heilig Geist in Hünenberg und Sankt Jakob in Cham waren am Samstagabend und am späten Sonntagnachmittag bis auf den letzten Platz besetzt. Der Hunger, die Vorfreude waren greifbar zu spüren und gross, endlich einmal wieder ein Adventskonzert aufführen zu dürfen respektive zu hören.

Den Beginn des Konzerts machten zwei Mozart-Motetten. «Alma Dei creatoris KV 277» ist sehr liedhaft komponiert. Soli und Chor stehen sich antifonal gegenüber. Die helle Solosopranstimme von Regina Meyer korrelierte wunderbar mit den Chor- & Instrumentalstimmen. Die Motette «Sancta Maria, mater Dei KV 273» ähnelt in der Kompositionsstruktur derjenigen von Mozarts letzter Motette «Ave verum corpus KV 618». Wie dort lehnt sich das Orchester eng an den homofonen Vokalsatz an, dessen Sopranstimme von der 1. Violine entweder wörtlich oder mit instrumentalen Auszierungen übernommen wird.

Eine Zauber-Powell-Flöte mit Goldkopf

Als gelungene Auflockerung des vorweihnachtlichen Konzertes folgte das bekannte und beliebte Flötenkonzert in G für Flöte und Orchester von W. A. Mozart KV 313. Die Zuger Flötistin Magda Schwerzmann überzeugte auf ihrer Powell-Flöte mit Goldkopf, welche Garant ist für einen ausgesprochen warmen, melodiösen und reinen Klang, durch ihre virtuose Technik, eine grosse Musikalität und Ausdruckskraft. Das Hauptwerk des Konzertes stellte die Missa Sancti Nicolai in G von Joseph Haydn dar. Die beliebte «Missa Sancti Nicolai» (deutsch Nikolaimesse) in G-Dur ist abwechslungsreich und hat einen volkstümlichen Charme, aufgrund einer Pastoralmelodie im Kyrie und des «Dona nobis pacem». Das majestätische Gloria riss die Zuhörer von Beginn an mit und zog in seinen Bann. Die Stimmen der Solistinnen und Solisten Regina Meyer (Sopran), Victoria Marty (Alt), Christian Zemp (Tenor) und Christian Peter Meier (Bass) harmonierten wunderbar und fanden in stimmlich ausgeglichenem Mehrklang zusammen. Als Zugabe sang der Kirchenchor Heilig Geist Hünenberg von John Rutter «Christmas Lullaby» («Ein weihnachtliches Wiegenlied»). Die lieblichen Klänge verleiteten nicht wenige Zuhörerinnen und Zuhörer zum Mitsummen. Es waren zwei gelungene Konzertabende. Die intensive Probenarbeit des Kirchenchors Heilig Geist hatte sich gelohnt.

Seit über 30 Jahren unter der kundigen, versierten und professionellen Führung des Dirigenten David D. Schneider überzeugten die Sängerinnen und Sänger in allen Stimmlagen mit wohlklingenden Klangfarben, in den Tempi und der Lautstärke. Das Orchester, die Instrumentalistinnen und Instrumentalisten unter dem Konzertmeister Phi­lipp Koller meisterten das Programm ohne Pause, bravourös, souverän und mit hörbar viel Gestaltungsfreude und Musikgenuss. Alle Beteiligten verliessen die Kirchen genährt, in Hochstimmung und überzeugt, dass in den Wirren der Welt, Kriegen und Gewalt, menschlichen ­Tragödien und Naturkatastrophen ... irgendwo, irgendeinmal ein Licht aufgehen möge und die Weihnachtsbotschaft «Dona nobis pacem» Wirklichkeit werden darf. (Text für den Kirchenchor Hünenberg und Cham von Luzia Steiner)