Kulturblick Schule: Cindy Heller, Lehrerin für Bildnerische Gestaltung

Vermittlung

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Kulturblick Schule aus dem Zug Kultur Magazin, Ausgabe Juni 2022, Seite Schulen: Cindy Heller, 48, Grafikerin und Lehrerin für Bildnerische
Gestaltung, Menzingen

  • Cindy Heller initiiert Ausstellungen mit ihren Schüler:innen und fördert den Austausch. (Bild Stefan Kaiser)
    Cindy Heller initiiert Ausstellungen mit ihren Schüler:innen und fördert den Austausch. (Bild Stefan Kaiser)

Menzingen – «Am Spruch ‹Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit› von Karl Valentin ist auf jeden Fall etwas dran. Es braucht Engagement, um im Feld der Kultur zu arbeiten und Projekte zu realisieren, die weiterführend sind. Mir kann es aber gar nicht genug Kultur haben – in und ausserhalb der Schule. An meinem Fach Bildnerische Gestaltung mag ich, dass es sehr vielseitig ist und sich mit allem verknüpfen lässt.

Handwerk und praktische Techniken eröffnen ein breites Spektrum an Möglichkeiten für den künstlerischen Ausdruck. Sie bieten einen Ausgleich und Inspiration für die Schüler:innen, die ein starkes Bedürfnis haben, Inhalte auf unterschiedliche Weise zu verarbeiten. Kreatives Schaffen braucht aber auch Zeit – man muss Ideen generieren, sich austauschen, sich auch einmal aus dem schulischen Raum raus bewegen dürfen ...

Mir ist es wichtig, die Arbeiten, welche im Unterricht entstehen, auszustellen und damit einen Beitrag zur Schulkultur zu leisten. Ich kann mir gut vorstellen, gelegentlich auch ausserhalb etwas zu zeigen. In der Vergangenheit waren dies beispielsweise Bücherskulpturen in einem Buchladen. Das Präsentieren, Betrachten und Besprechen empfinde ich als wichtigen Teil von gestalterischen Prozessen. Ausserdem bieten Ausstellungen die Möglichkeit, Verbindungen zu schaffen. Sie eignen sich, um in Kontakt zu kommen, und dienen als Grundlage für Fragen, Diskussionen und Austausch.

Die Schüler:innen bringen sich gerne individuell ein. Sofern man sie dort abholen kann, wo sie gerade stehen und sie sich ein Stück weit selbst verwirklichen können, ‹verschwenden› sie grosszügig ihre Zeit an Projekte – egal in welcher Disziplin. Wenn sie auch über das Fachliche hinaus weiterkommen und sich entwickeln können, sind sie motiviert und es entstehen spannende Diskurse.

Mit zwei Maturaklassen habe ich kürzlich ein Architekturprojekt durchgeführt. Die einzelnen Arbeiten (Modelle aus Karton) ergaben gemeinsam eine ganze klassenübergreifende architektonische Landschaft. Es kam gut an und hat vor der Mediathek einen perfekten Ausstellungsplatz.»

Aufgezeichnet von Maria Brosi