Thematische Führungen durch die Gemeinde Menzingen

Brauchtum & Geschichte

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Die Erkundungen werden von einem Dorfkenner, einer langjährigen Primarlehrerin und einer Autorin geleitet.

Menzingen – Wer schon immer wissen wollte, warum es in Menzingen so viele Hügel gibt und warum auf vielen davon eine Linde gepflanzt ist, wer mehr über die Besonderheiten des Wasserversorgungssystems in Menzingen erfahren will oder wie sich das Gewerbe und das Dorf Menzingen im Verlauf der vergangenen Jahrzehnte entwickelt haben, kann neu bei der Gemeinde thematische Führungen buchen und das Dorf hautnah erleben.

Die Führungen sind von der Kommission Mänzingehell, die sich mit den Themen Freizeit, Erholung, Kultur und Tourismus in Menzingen beschäftigt, kürzlich aufgelistet worden. «Das Angebot durch die Gemeinde ist ganz neu. Bisher wurden die Führungen privat organisiert und durchgeführt», sagt Markus Schnüriger, Leiter Zentrale Dienste Menzingen. Einzelne allgemeine Anfragen dazu von Personen aus dem Dorf seien bereits eingegangen, eine Führung gebucht wurde bislang noch nicht.

Vom Bildungsweg bis zum Sagenspaziergang

Zuständige Personen bieten Führungen in der Länge von zwei bis vier Stunden und mit maximal 25 Teilnehmern an. Eine davon thematisiert den Bildungsweg Menzingen, der auch als Spezialführung «Frauen und Bildung» erlebt werden kann. Eine weitere gibt es über den Wasserweg Menzingen. Daneben werden Dorfrundgänge zu den Themen «Menzingen – ein Dorf verändert sich» und «Menzingen – von der Entstehung bis heute» durchgeführt. Ebenfalls angeboten wird ein Sagenspaziergang. «Die Führungspersonen gehen, soweit möglich, auch auf individuelle Wünsche der Buchenden ein», so Schnüriger.

Die Rundgänge werden durchgeführt von Othmar Trinkler, Marianne Aepli und Maria Greco, teilt die Gemeinde mit. Trinkler ist in Menzingen aufgewachsen und lebt noch heute im Dorf. Durch seine vielen nebenberuflichen Tätigkeiten bei der Feuerwehr und im Bürgerrat begann er sich früh für die Geschichte von Menzingen zu interessieren. Viele Veränderungen im Dorf hat er miterlebt und den Menschen gerne zugehört.

Eine Führerin hat keine Vergangenheit im Ort

Marianne Aepli ist seit über 25Jahren Primarlehrerin in Menzingen und hat hier auch das Lehrerinnenseminar besucht. Vor 15 Jahren machte sie ein Studium in Kultur und Gender Studies. Ihr Arbeitsschwerpunkt liegt in Projekten der Frauenbildung und der schulischen Buben- und Mädchenarbeit sowie in der Aus- und Weiterbildung von Lehrper­sonen in der Thematik Geschlechterverhältnisse und Geschlechterbalance im Schulalltag, wie es von der Gemeinde schriftlich heisst. Greco ist in Zug geboren und in Baar wohnhaft. Sie ist professionelle Geschichtenerzählerin und Leseperformerin. Seit einigen Jahren hat sich Maria Greco dem zugerischen Sagengut verschrieben. Sie ist die Autorin des Zuger Sagenbuches «Zuger Sage – Sage, Legände und Gschichte us em Kanton Zug». «Die für die Führungen verantwortlichen Personen erhalten pro Führung von den Anfragenden ein kleines Entgelt», erklärt Schnüriger weiter.

Einige Menzinger hätten bei Vereinsanlässen, Klassentreffen oder auch bei Versammlungen von Institutionen auf Anfrage hin Vorträge über diverse Themen in Bezug auf Menzingen gehalten. «Die Kommission Mänzingehell fand, dass man daraus auch Führungen machen könnte, und hat mit diesen Personen Kontakt aufgenommen. Diese haben ihre Bereitschaft signalisiert und so wurde die Idee konkretisiert», hält Schnüriger fest.

Zudem sei letztes Jahr der Bildungsweg Menzingen eingeweiht worden. Auch da seien Führungen entstanden und abgehalten worden, die nun in die Liste der thematischen Führungen aufgenommen wurden. «Der Wasserweg wurde vor zirka fünf Jahren erstellt. Führungen wurden damals schon angeboten», sagt Schnüriger abschliessend. (Tijana Nikolic)