Projekt «Hofstrasse und Theilerhaus» wird in Angriff genommen

Brauchtum & Geschichte

,

Der Druck von Seiten der Nutzer und auch der Öffentlichkeit wurde immer grösser: Wann wird das Bauprojekt an der Hofstrasse endlich realisiert? Dem Kantonsrat wird nun der Planungskredit in der Höhe von 5,7 Millionen Franken vorgelegt.

  • Der ganze Komplex an der Hofstrasse soll saniert oder neu gebaut werden. (Bild Stefan Kaiser)
    Der ganze Komplex an der Hofstrasse soll saniert oder neu gebaut werden. (Bild Stefan Kaiser)

Zug – Eine Sanierung der denkmalgeschützten Bauten an der Hofstrasse, insbesondere des Theilerhauses, in Zug ist überfällig, das sieht auch der Regierungsrat so. Er will nun einen Schritt vorwärts gehen und beantragt beim Kantonsrat einen Objektkredit in der Höhe von 5,7 Millionen Franken für die Planung der Instandsetzung und eines Neubaus an der Hofstrasse 15. Verschiedene Projekte im Hochbaubereich seien derzeit in Planung, die in diversen Abhängigkeiten zueinander stehen, führt der Regierungsrat in der Vorlage aus. Dreh-und Angelpunkt ist dabei das ehemalige Kantonsspital. Das Areal soll ab 2026 durch einen Investor bebaut werden. Bis zu diesem Zeitpunkt können die Gebäude als Provisorien für andere Bauprojekte dienen. Unter anderem zieht die Durchgangsstation ein, bis der Neubau in Steinhausen realisiert ist. Ebenso sollen Arbeitsplätze, Depot-, Archiv- und Lagerräume sowie Sonderflächen, die gegenwärtig in den Gebäuden an der Hofstrasse untergebracht sind, während der Arbeiten auf dieses Areal verlagert werden.

Vorgesehen beim Projekt «Hofstrasse und Theilerhaus» sind die Instandsetzung der bestehenden, denkmalgeschützten Gebäude, sowie ein Neubau. Dieser wird laut Machbarkeitsstudie viergeschossig. Er werde die bestehende städtebauliche Situation vervollständigen. Der neue Baukörper wird längs zur Shedhalle angeordnet und über einen Treppenturm an den Hochbau angebunden. Im Neubau werden in erster Linie die Räumlichkeiten des Staatsarchivs, die Depoträume des Amts für Denkmalpflege und Archäologie, des Museums für Urgeschichte(n), des Amts für Kultur sowie der Lehrmittelzentrale Platz finden. Er soll bis 2025 abgeschlossen sein, ebenso die Sanierung des Hochbaus Süd sowie der Shedhalle. Zuerst in Angriff genommen wird das Theilerhaus. Dieses steht seit langer Zeit leer und es kann auf eine Zwischennutzung verzichtet werden.

Baukosten von rund 83 Millionen Franken

Die geschätzten Baukosten für das Gesamtprojekt belaufen sich auf rund 83 Millionen Franken. «Das Gesamtkonzept an der Hofstrasse wird im Laufe der weiteren Planung konkretisiert», so der Regierungsrat.

Einiges kann dennoch bereits gesagt werden. Alle bisherigen Nutzungen, bis auf das Atelier63, werden nach der Bauphase wieder an diesem Standort Platz finden. Dazu gehören die genannten kantonalen Ämter und das Museum sowie die Kunstsammlung des Kantons, das Didaktische Zentrum, die Lehrmittelzentrale sowie Büro- und Lagerräume des Museums Burg Zug. Der einst provisorische Veranstaltungsraum Shedhalle und das dazugehörende Foyer hätten sich bewährt, heisst es im Bericht. Sie werden nach der Sanierung definitiv weitergeführt. Gleichzeitig soll die Halle der Fachmittelschule (FMS) als Aula dienen. Weitere Synergien werden vom Regierungsrat angestrebt. Vorgesehen sind etwa allgemeine Sitzungsräume, künftig wollen das Amt für Denkmalpflege und Archäologie, das Museum für Urgeschichte(n) und das Museum Burg Zug ein gemeinsames Restaurationsatelier betreiben, Schüler und Mitarbeiter können ihre Pausen im Raum für die Mittagsverpflegung in der Shedhalle verbringen. Abends und an den Wochenenden ist eine Nutzung für Bankette möglich und für LKW-Transporte ist eine zentrale und witterungsgeschützte Anlieferung vorgesehen.

Kulturgüter und Staatsarchiv unter einem Dach

Die Lager der archäologischen Kulturgüter und des Staatsarchivs verlangen nach vergleichbaren Lagerbedingungen. Im neuen Nutzungskonzept ist daher eine Kombination in einem Lager denkbar. «So können verschiedene Nutzungen mit Bezug zur Bildung, Kultur und Kulturgüter an der Hofstrasse angesiedelt werden», heisst es im Antrag. In Bezug auf die kantonalen Archiv- und Kulturgüter bestehe seit Jahren Raumbedarf, der sich stetig verschärfte. Im Rahmen des vorliegenden Projekts könne eine langfristige und nachhaltige Lösung der Depotraumsituation gefunden werden.

An der letzten Kantonsratssitzung wurde die Kommission Hochbau bestellt. (cro)