Eine Künstlerin zum Anfassen

Theater & Tanz

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Diese Vorstellung werden einige Frauen nicht so schnell vergessen. Und das nicht nur, weil ihre Lachmuskeln über zwei Stunden gereizt werden.

  • Helga Schneider (Mitte) muss immer wieder mit Zuschauerinnen posieren. (Bild PD)
    Helga Schneider (Mitte) muss immer wieder mit Zuschauerinnen posieren. (Bild PD)

Menzingen – Glücklich war, wer eines der 150 Tickets ergattern und Helga Schneider live im Zentrum Sonnhalde in Menzingen miterleben konnte. Letzten Freitag stand, oder besser gesagt, fegte Regula Esposito alias Helga Schneider über die Bühne und begeisterte die Zuschauer mit ihrem Programm «Hellness». Vorwiegend Damen haben sich im Saal eingefunden, standen doch brisante Themen für die Frau um die fünfzig auf dem Tablett.

Das Altern der Haut thematisiert

Joggend erreicht Helga Schneider die Bühne, ringt nach Atem und kotzt sich aus, über den körperlichen und geistigen Zerfall nach Erreichen des 50. Altersjahres. Helga jammert über die vergängliche Beweglichkeit und ist entsetzt, dass die Haut an gewissen Körperstellen einfach weiterwächst, während der Mensch wieder zu schrumpfen beginnt. Trotzdem hat sich Helga gegen Botox und Schönheitschirurgen entschieden und will mit mehr Fitness und einem «Personaltrainer» ihrem Zerfall entgegenwirken. Während sie auf ihrem Hometrainer strampelt, kriegt sie regelmässige Anweisungen ihres «Personaltrainers» wie «Blutdruckmessen! Trinken! Essen!»

Das Licht selber produziert

Da Helga Schneider mit dem Zentrum Sonnhalde anscheinend einen Ökovertrag abschliessen musste, ist sie immer wieder gezwungen, auf ihrem Hometrainer den nötigen Strom für die Beleuchtung zu produzieren. Helga Schneider macht auch nicht halt davor, ihre persönlichen und intimen Erfahrungen in der Massage zu schildern, was beim Publikum herzhafte Lacher auslöst.

Eine Frau mit Ausdauer

Nach zweistündiger Bühnenpräsenz mischt sich Helga Schneider in weissem Bademantel unter das Publikum. Sie posiert für ein Erinnerungsfoto oder verteilt Autogramme und macht Witze, als ob die Show noch nicht zu Ende wäre. Kurz zieht sie sich zurück, um dann nochmals als Regula Esposito ein Bad in der Menge zu nehmen. Bereitwillig gibt sie Auskunft über ihre Arbeit als Künstlerin. Sympathisch, herzlich, witzig Regula Esposito, eine Künstlerin zum Anfassen.

Im Oktober 2014 ist die Bühne wieder frei für mehr Kultur im Zentrum Sonnhalde.

FÜR DAS ZENTRUM SONNHALDE MENZINGEN: RITA ELSENER-HUWYLER