99 Klavierschülerinnen und -schüler an 33 Klavieren

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Klavierschülerinnen und -schüler der Musikschule Zug begeistern das Publikum mit der Vertonung des «Ballet hypothétique» von Cyrill Schürch.

  • Über vier Etagen schallten die Klaviertöne. (Bild Jan Pegoraro)
    Über vier Etagen schallten die Klaviertöne. (Bild Jan Pegoraro)

Zug – Samstag, 10.30 Uhr: Cyrill Schürch, der Prorektor der Musikschule Zug lässt mit einem kräftigen Gongschlag die Gespräche des zahlreich erschienenen Publikums verstummen. Kurz darauf eröffnen 99 Klavierschülerinnen, jeweils zu dritt an einem von insgesamt 33 Klavieren sitzend – verteilt auf vier Stockwerke der Musikschule – ein grossartiges, aussergewöhnliches Klavierspektakel. Mit der Vertonung des «Ballet hypothétique» von Schürch gelangte das begeisterte Publikum in den Genuss eines abwechslungsreichen Konzerts. Mal laut, mal sanft und leise lösten sich die Rhythmen und Klänge in bunter Reihenfolge ab.

Vogelgezwitscher? Donnergrollen? Mit geschlossenen Augen können sich die Zuhörerinnen und Zuhörer ihr Empfinden auf eine imaginäre Leinwand zeichnen und malen. Anna Zaychenko, die neun ihrer Klavierschülerinnen über die Schultern blickt, verrät: «Wir haben schon vor den Osterferien mit den Proben begonnen. Die Kids hatten Spass daran, verschiedene Klänge auszuprobieren. Nicht zu unterschätzen ist der soziale Aspekt. Das Teamwork wurde durch das gemeinsame Proben verstärkt und gefestigt.» Cyrill Schürch betont unmittelbar vor dem Konzertbeginn: «Mein Dank gilt den 14 Klavierlehrpersonen, die ‹Ballet hypothétique› in Dreiergruppen eingeübt haben, bis es heute vor der Aufführung erstmals gemeinsam geprobt werden konnte.» Um zeitgenössische Spieltechniken – wie das Streichen über die Saiten – ermöglichen zu können, seien die Klaviere offengelassen worden. Die Mädchen und Jungen spielen sehr konzentriert. Hin und wieder huscht ein verschmitztes Lächeln übers Gesicht, das zeigt, dass ihnen das Musizieren vor den stolzen Eltern und den vielen Verwandten und Bekannten grossen Spass macht.

«Toll, einfach toll, ich bin begeistert»

Hugo Bieler aus Rotkreuz, der das Konzert völlig in sich versunken genoss, befindet: «Dem Komponisten, den Klavierlehrpersonen und vorab den jungen Klavierspielerinnen und Klavierspielern gebührt ein dickes Kompliment. Sie haben eine ausgezeichnete Leistung geboten und mir – und wohl auch allen Zuhörerinnen und Zuhörer – ein tolles Erlebnis und viel Freude geschenkt.»

Cyrill Schürch, der nach dem Konzert von allen Seiten beglückwünscht wird, sagt übers ganze Gesicht strahlend: «Toll, einfach toll, ich bin begeistert. Es war ein Erlebnis, an das alle Anwesenden noch lange zurückdenken werden.» Dessen Vater Jakob meint: «Es hat sich offenbar gelohnt, dass meine Frau Claire stundenlang neben Cyrill gesessen ist, als er seine ersten Gehversuche als Pianist machte.» (Text von Martin Mühlebach)