Greta Thunbergs Geist wehte in Oberägeri

Brauchtum & Geschichte

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Nur alle fünf Jahre findet der Kinderumzug in Oberägeri statt. Grosses Thema dieses Jahr: Der Klimawandel.

  • Der Kinderumzug in Oberägeri findet nur alle fünf Jahre statt. Dieses Schweinerennen also auch. (Bild Christian H. Hildebrand)
    Der Kinderumzug in Oberägeri findet nur alle fünf Jahre statt. Dieses Schweinerennen also auch. (Bild Christian H. Hildebrand)

Zug – Stolz ziehen die kleinen Fasnächtler am Donnerstagnachmittag durch die Strassen in Oberägeri. Verkleidet als pinke Säuli mit einem Ringelschwänzchen marschieren Schüler einer Klasse mit einem breiten Grinsen und strahlenden Augen am Publikum vorbei. Der Spass kommt nicht zu kurz. Andere Gruppen haben die vier Jahreszeiten zum Thema gemacht oder sich als Legofiguren verkleidet. Für ihre selbstgebastelten Masken werden sie vom Publikum bejubelt. Überhaupt zeigen sich die Besucher erfreut: Sie applaudieren, pfeifen und feuern die Gruppen an. «Ein toller Umzug, typisch für Oberägeri», findet eine Besucherin mit Blick auf die Strasse.

Dass das Weltgeschehen im fasnächtlichen Treiben aufgegriffen wird, ist nicht selten. In Oberägeri ist das nicht anders. Am Herzen liegt den Schulklassen aus Oberägeri wohl vor allem ein Thema: Greta Thunberg und der Klimawandel. Gleich mehrere Klassen nehmen dieses Sujet auf. Auffallend etwa die Schüler, die mit selbstgebastelten Plakaten durch den Dorfkern ziehen und lauthals: «Es geht um die Zukunft» rufen. Eine andere Gruppe macht die Atomkraft zum Thema. Sie haben sich gelbe Ganzkörperanzüge übergeworfen und halten Schilder hoch mit den Worten «Wir strahlen»..

Bunt, laut und freudig

Der Kinderumzug in Oberägeri ist ein besonderer: Nur alle fünf Jahre wird er durchgeführt. Die Legorengesellschaft arbeitet dabei zusammen mit den Oberägerer Schulen. Begleitet werden die jungen Fasnachtsbegeisterten ausserdem von einheimischen Guggenmusiken. Die F’ägerer beispielsweise heizen den Besuchern mächtig ein und spielen bekannte Hits aus dem letzten Jahrzehnt. Denn trotz ernster Themen bleibt es ein freudiger, bunter und lauter Umzug.

Die milden Temperaturen tragen spürbar zur guten Stimmung bei, statt frierend und zitternd an der Strasse zu stehen, geniessen Jung und Alt Sonnenschein und blauen Himmel. Zum Abschluss geht es schliesslich in die Maienmatt: Dort erwartet alle Teilnehmer ein feines «Legoren-Zabig». Das haben sich die Kinder verdient, schliesslich mussten sie doch ein ganzes Stück laufen. (Vanessa Varisco)