Wieder waren die Bücherhäuschen Ziel von Vandalen

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Bei der Kleinbibliothek in Unterägeri wurde die Tür gewaltsam entfernt. Es ist der sechste Vorfall.

Unterägeri – Vergangenes Wochenende ist es wieder passiert: Bei einem der drei Bücherhäuschen in Unterägeri wurde randaliert. In der Nacht von Freitag auf Samstag wurde bei jener Kleinbibliothek am Lorzenfussweg auf der Höhe des Kindergartens Zimel die Tür samt Scharnieren weggerissen. «Das ist bereits der sechste Vorfall», sagt Silvia Wild enttäuscht. Sie ist die Initiantin der drei Häuschen – eines steht beim Schiffsteg am See, das dritte im Birkenwäldli beim Bogenbrüggli. Am Samstagmorgen habe sie eine Anwohnerin auf den Vorfall aufmerksam gemacht. Wie bei den vorherigen Malen hat sich Silvia Wild auf den Weg gemacht, den Schaden zu begutachten. Auch hat sie die Polizei informiert und Anzeige gegen unbekannt eingereicht. «Mehr kann ich nicht tun », sagt sie konsterniert.

Seit 2016 gibt es das Projekt der Kleinbibliotheken, das unter dem Leitsatz «Nimm ein Buch – Bring ein Buch» läuft. Ein bis zwei Mal in der Woche schaut Silvia Wild zum Rechten. Sie bekomme viel Zuspruch für die Kleinbibliotheken.

Gemeinde übernimmt die Reparaturen

Offenbar verleiten diese aber auch zu Vandalismus. Im Oktober 2017 und im Juli 2018 wurden Scheiben der « Büecherhüsli» bereits eingeschlagen. In diesem Jahr haben die Vorfälle zugenommen. So wurde Silvia Wild bereits im März und im Juni, sowie zweimal im Juli benachrichtigt, dass randaliert wurde. «Dieses Mal muss die ganze Türe geflickt oder gar ersetzt werden», sagt Wild. Die Arbeiten seien momentan im Gange. Mitarbeiter des Werkhofs Unterägeri kümmern sich um die Reparatur.

Die Gemeinde sowie die Korporation Unterägeri haben je ein Häuschen, das Platz für rund 35 Bücher bietet, gesponsert, Silvia Wild bezahlte das dritte. «Bisher war die Gemeinde sehr kulant», sagt die Unterägerin. Die Schäden seien ohne weiteres behoben worden. «Doch wer weiss, wie lange noch?» Müsste sie selber finanziell aufkommen, würde sie sich schon überlegen, ob sich das Projekt noch lohne, gibt sie zu bedenken. Denn es ist nicht davon auszugehen, dass die «Nachtbuben-Streiche» von alleine aufhören. Konkrete Hinweise zu den Tätern gebe es bisher nicht, und auch ein klares Muster sei nicht erkennbar, sagt Wild. Zwar geschehen die Zwischenfälle in der Regel an Wochenenden, doch betroffen sei immer wieder ein anderes Häuschen. «Die Anwohner erzählen mir, dass sie Leute in der Nacht gehört hätten. Wahrscheinlich waren diese auf dem Heimweg vom Ausgang», erzählt Silvia Wild. «Ich will ja aber auch nicht einfach jeden verdächtigen.»

Eine belastende Situation

Die ganze Angelegenheit belastet Silvia Wild. «Das ist alles sehr schade.» Sie hoffe nun auf die Unterstützung der Anwohner. «Sie sollen sich achten, wenn etwas Verdächtiges passiert und lieber einmal mehr die Polizei rufen, als einmal zu wenig.» Silvia Wilds Kontaktdaten sind bei den Kleinbibliotheken zu finden. «Unsere einzige Chance ist es, die Täter in fla­granti zu erwischen.»

Die Zuger Polizei bestätigt, dass eine weitere Anzeige eingegangen ist. «Die Abklärungen laufen», sagt Mediensprecherin Sandra Peier. (Carmen Rogenmoser)