Doku-Zug sucht weitere Gönner

Dies & Das

,

Das Informationszentrum Doku-Zug wird finanziell nun nicht mehr nur vom Gründer Daniel Brunner getragen. Eine Viertelmillion Franken sind bereits von Privaten und Unternehmern gespendet worden.

Zug – Der ehemalige FDP-Ständerat Rolf Schweiger ist ehrenamtlicher Präsident der Stiftung Doku-Zug. Diese Organisation hat sich zum Ziel gesetzt, die finanzielle Zukunft des gleichnamigen ­Dokumentationszentrums zu sichern. In den kommenden ein bis zwei Jahren, so besteht die Absicht, wird die Stiftung auch den Betrieb von Doku-Zug übernehmen. Dieser wird heute von einer Einzelfirma geführt.

Die Stiftung ist im vergangenen Sommer gegründet worden. Die vorläufige Bilanz, die Schweiger ziehen kann, ist eine positive. Denn bislang gelang es der Stiftung, rund 300000 Franken zu generieren. Schweiger sagt: «Das Geld stammt von Privatpersonen, aber auch von Unternehmen.» Sowohl die Privaten wie die Firmen kommen zum allergrössten Teil aus dem Raum Zug.

Die treibende Kraft heisst Daniel Brunner

Schweigers Ziel sind jährliche Zuwendungen in der Höhe von 650000 Franken. Dazu sollen noch Beiträge von der öffentlichen Hand, das heisst vom Kanton und der Stadt Zug, aber auch von einzelnen Gemeinden, das langfristige Überleben dieser schweizweit wohl einmaligen Dokumentationsstelle sichern. Schweiger sagt: «Wir sind optimistisch, dass wir diese Vorgaben erreichen werden.»

Um keinen falschen Eindruck zu erwecken: Es ist nicht so, dass Doku-Zug finanziell am Abgrund driftet. Bislang aber hat Doku-Zug-Gründer Daniel Brunner, ein Nachfahre der einstigen Landis+Gyr-Besitzerfamilie, die gesamten Kosten im Alleingang gestemmt. Brunner bekleidet als Vizepräsident auch ein Amt in der Stiftung. Und er hat in einem Erbvertrag festgelegt, dass diese Organisation nach seinem Ableben einen wesentlichen Teil seines Nachlasses erhalten wird.

Sara Marty, Geschäftsführerin von Doku-Zug, beziffert den Betrag, den Mäzen Brunner in den vergangenen Jahren dem Betrieb zufliessen liess, auf über 20 Millionen Franken. Dazu kommt, dass das Unternehmen an der stadtzugerischen St.-Oswald-Gasse 16 in einer Liegenschaft domiziliert ist, welche Daniel Brunner teilweise gehört. Dieser stellt Doku-Zug diese Räumlichkeiten zum Nulltarif zur Verfügung.

Archiv steht der Bevölkerung gratis zur Verfügung

Gemäss Sara Marty beschäftigt Doku-Zug derzeit 12 Personen, die sich 910 Stellenprozente teilen. Der Ursprung dieser Institution geht auf das Jahr 1987 zurück. Damals begann Daniel Brunner ein privates Informationsarchiv anzulegen. Daraus entstand im Jahr 1995 die Dokumentationsstelle des Büros «Gegenwind». Darin wurden Daten gesammelt und archiviert. Die Palette der Schwerpunkte war breit gefächert und umfasste vor allem die Zuger Politik, die Wirtschaft, das Soziale, die Umwelt, Bildung, aber auch die Kulturthemen.

2001 kam es dann zur Umbenennung und heisst seither Doku-Zug. Zurzeit sind rund 2,9 Millionen Einzeldokumente in zirka 4600 Themendossiers angelegt. 

Im vergangenen Jahr verzeichnete die Doku-Zug knapp 2600 Besucherinnen und Besucher. Die Konsultation der Dokumente ist gratis, kostenpflichtig sind einzig die Kopien. (Thomas Heer)