Mörderische Party zur Taufe des Débutalbums

Musik

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Die Zuger Heavy-Rock-Band Gracchus heizt in der Galvanik ein. Sogar aus den USA sind Fans angereist.

Zug – Der Boden bebte, als Gracchus am vergangenen Samstag den ersten Song ihres Débutalbums Murder Party anspielte. Die Zuger Band, bestehend aus Bernhard Schnellmann (Gesang, Gitarre), Allan Murphy (Schlagzeug, Gesang), Marcel Bütikofer (Bass, Gesang) und Jeff Elrose (Gitarre, Gesang), drehte voll auf und steckte das Publikum beim Heimspiel in der Galvanik sofort an. Es wurde wild getanzt, gesungen und gefeiert. Haare, Kleidungsstücke und Schlagzeugschläger flogen durch die Luft – eine wahrlich mörderische Party!

Doch der Weg dahin war lang. «Unsere Musik schreiben wir gemeinsam. Wir sind alle gleichermassen daran beteiligt. Vier Köpfe sind besser als nur einer», sagt Elrose. Um sich intensiv mit ihrem Werk zu befassen, lebten die Rocker über längere Zeit zusammen. Durch gemeinsames Experimentieren, Musizieren und Schreiben entstand das Album. «Wir verfolgen nicht die Stereotypen des Modern Metals. Es muss einfach grooven», erklärt Murphy. «Wir schreiben die Musik, die wir selbst gerne hören», ergänzt Bütikofer.

Die Heavy Rock Band hatte allerdings auch mit Schwierigkeiten zu kämpfen. Die grosse Distanz zwischen Elrose, wohnhaft in New Jersey, und seiner Band erschwerte die Zusammenarbeit wesentlich. Auch die Zeitverschiebung war eine Herausforderung. «Musik ist etwas sehr Persönliches. Wird Kritik daran geübt, so kann es schnell zu Missverständnissen kommen. Wir mussten daher einen Weg finden, um konstruktiv miteinander kommunizieren zu können», sagt Schnellmann.

Musik, die zum Denken anregen soll

Eröffnet wurde der Abend von der Zuger Band Vamprovia, welche ordentlich für Stimmung sorgte. Im Anschluss begeisterten die Musiker von Stuck in Traffic die zahlreichen Zuschauer. Gespannt warteten das Zuger Publikum und die aus den Vereinigten Staaten angereisten Fans auf den anschliessenden Auftritt von Gracchus. Nachdem die Musiker endlich zu ihren Instrumenten gegriffen hatten, feierten die Zuschauer ausgelassen mit ihnen.

«Unsere Musik dient aber nicht nur der Unterhaltung. Man soll sie nicht auf Anhieb völlig verstehen, sondern laufend neu entdecken. Wir wollen damit Raum für Interpretationen lassen und zum Denken anregen», führt Bernhard Schnellmann aus. Nach der dritten Zugabe war das Konzert beendet. Getanzt und gefeiert wurde dennoch bis spät in die Nacht. (Lena Hausheer)