Unwetter versenkt Lichtspektakel «Zug Magic»

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Das Gewitter von gestern hat die Wassershow im Zugersee in Mitleidenschaft gezogen. Polizei und Feuerwehr rückten 47 Mal aus.

  • Die Bergung der gesunkenen Teile der Wassershow «Zug Magic» war gestern im Gang. (Bild: PD)
    Die Bergung der gesunkenen Teile der Wassershow «Zug Magic» war gestern im Gang. (Bild: PD)

Zug – Das Unwetter, das gestern Abend über die Schweiz und den Kanton Zug gefegt ist, hat auch «Zug Magic», die Wassershow auf dem Zugersee, nicht verschont. Wie Zug Tourismus in einer Mitteilung schreibt, habe der Sturm diverse Teile der Installation abgerissen und im See versenkt.

Der Vorfall habe eine grosse Welle der Solidarität hervorgerufen, schreibt Zug Tourismus weiter. So seien noch in der Nacht zwei Vertreter der Firma, welche die Technik der Wassershows lieferte, mit dem Auto von Wien nach Zug gefahren, um eine Bestandesaufnahme zu machen und die fehlenden Teile schnellstmöglich wieder organisieren zu können. Die freiwillige Feuerwehr hat ihre Dienste ebenfalls spontan zugesichert. Auch der Tauchclub Zug hat seine Hilfe angeboten. Wenn das Wetter mitspielt, würden vier bis fünf Taucher der Gruppe am Mittwochabend bei der Bergung der versunkenen Teile helfen, sagt Patric Stalder, Präsident des Tauchclubs, auf Anfrage. Dafür wird das gesunkene Material ­ an sogenannten Hebesäcken befestigt – Plastiksäcke, die unter Wasser mit Luft gefüllt werden – und so an die Oberfläche transportiert. «Die Säcke funktionieren wie Luftballone unter Wasser», erklärt Stalder.

Bergung von Trümmern nicht Kerngeschäft

Für den Tauchclub ist der Einsatz ein Novum. Zwar habe man immer wieder kleinere Einsätze, wenn jemand etwas verloren habe, nicht aber in dieser Grössenordnung. «Wir werden sehen, wie gut das funktioniert. Es ist schliesslich nicht unser Kerngeschäft», sagt Stalder, wobei einige Taucher auf ihre Erfahrungen bei Seeputzeten zurückgreifen können. Wie lange der Einsatz dauert, sei denn auch schwierig zu sagen: «Es hängt davon ab, wie viel Material wie tief liegt und wie gut es sich befestigen lässt», so Stalder. «Für uns ist der Einsatz aber auf alle Fälle eine willkommene Abwechslung und eine Möglichkeit, unser technisches Können unter Beweis zu stellen.» Aktuell finden keine Shows statt. Zug Tourismus und Zug Sports informieren auf ihren Kanälen über die Wiederaufnahme.

Viel zu tun für Feuerwehr und Polizei

Die Einsatzkräfte der Feuerwehren und Polizei rückten gestern insgesamt 47 Mal aus. Vielerorts lagen gemäss Mitteilung der Zuger Polizei umgestürzte Bäume auf den Strassen und versperrten die Durchfahrt. So musste auch die Autobahn A 14, zwischen Walterswil und Baar, wegen eines herabhängenden Baums vorübergehend gesperrt werden. Durch den heftigen Wind sind aber auch Abschrankungen, Verkehrstafeln oder Baustellenmaterial umgestürzt. In Steinhausen flog ein Trampolin auf die Strasse. In Hünenberg wurde zudem ein Scheunendach beschädigt.

Gegen 21.15 Uhr ist im Hafen Zug im Bereich der Auswasserungsstelle ein Boot mit Wasser vollgelaufen und gesunken. Der Bootsführer konnte selbstständig ans Ufer schwimmen. Das Boot wird mit Unterstützung der Seerettung der Stützpunktfeuerwehr Zug (FFZ) und von Tauchern der Kantonspolizei Schwyz geborgen. (tos/haz)