Jugendliche begeistern das Publikum

Theater & Tanz

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Der Jugendzirkus Robiano war im Yachthafen Zug «gestrandet» und verzückte mit Artistik, Theater, Musik, Tanz und Gesang.

  • Die Einlagen waren sehr gut. (Bild Christian Herbert Hildebrand)
    Die Einlagen waren sehr gut. (Bild Christian Herbert Hildebrand)
  • Bei den artistischen Vorführungen ist höchste Konzentration gefordert. (Bild Christian Herbert Hildebrand)
    Bei den artistischen Vorführungen ist höchste Konzentration gefordert. (Bild Christian Herbert Hildebrand)

Zug – Anouk gehört dem Leitungsteam des Jugendzirkus Robiano, der kürzlich im Yachthafen Zug zu Gast war, an. Sie erklärte vor der Aufführung, die unsere Zeitung besuchte: «Unser künstlerischer Ansporn besteht darin, artistisch anspruchsvolle Nummern in eine theatrale, von den Jugendlichen selbst entwickelte Rahmengeschichte einzubetten.» «Robiano» war bereits zum 36. Mal auf Tournee. Die Jugendlichen im Alter von 9 bis 18 Jahren boten mit ihrer Rahmengeschichte unter dem Motto «Gestrandet» ein Programm, das Alt und Jung gleichermassen zu begeistern vermochte.

Zum Stück: Gerade noch in vertrauter Umgebung, befinden sich die Jugendlichen vom Zirkus Robiano unverhofft an einem unbekannten Ort. Pinkfarbig aufsteigender Rauch und eine geheimnisvolle Tasche wecken schummrige Erinnerungen. Doch viele Fragen stehen im Raum. «Wie sind wir hergekommen, und warum sind wir hier? Ist das eine Insel, ein Raum oder nur ein Traum? Gibt es wilde Tiere oder giftige Pflanzen? Wie etwas zu essen beschaffen? Vergeht hier überhaupt die Zeit? Und woher kommen nun plötzlich all diese Moskitos?

Die Gestrandeten müssen feststellen, dass es nicht viel gibt an diesem Ort. Wo soll man beginnen, wenn alles neu und anders ist?

Sehenswerte Einlagen

Als sie feststellen, dass sie nicht allein sind, schliessen die Gestrandeten Freundschaften. Sie lernen, sich gegenseitig zu unterstützen, und wachsen als Gruppe zusammen. Mit kreativen Ideen können sie ihre Mission erfüllen. Die Jugendlichen vertreiben die Zeit mit verblüffender Artistik. Sie formieren Pyramiden und machen Rollen, Kopfstände und Salti. Die Freude und der Stolz nach gelungenen Darbietungen steht ihnen ins Gesicht geschrieben.

Als jemand sagt: «Hier vergeht die Zeit nicht», meint der Jüngste der Gruppe: «Ich will aber erwachsen werden.» Plötzlich umherschwirrende Moskitos werden mit theatralischen Gesten vertrieben oder mit rhythmischem Klatschen getötet. Und dann ist Pause. Dani Amrein aus Cham, der mit seinen Grosskindern Guusje, 6, Jip, 4, und Thijs, 3, das Geschehen fasziniert verfolgte, lobt: «Es ist erstaunlich, wie gekonnt, freudig und hoch konzentriert die Jugendlichen ihre Kunststücke darbieten.»

Als die sechsköpfige Zirkusmusik wieder zu spielen beginnt, strömt das Publikum wieder ins Zirkuszelt. Der zweite Programmteil beinhaltet Jonglagen und waghalsige Akrobatik an Seilen und Ringen in luftiger Höhe. Aber die geheimnisvolle, am Dach des Zeltes hängende Tasche kann trotz waghalsiger Versuche nicht heruntergeholt werden. Das gelingt erst durch ein leises Summen, das mit dem Singen des «Robiano»-Liedes das Ende der Veranstaltung einläutet.

«Die Proben sind streng, machen aber Spass»

Der wohlverdiente, frenetische Applaus des Publikums wird von den Artistinnen und Artisten mit strahlenden Augen und sichtlichem Stolz entgegen­genommen.

Der 17-jährige Charlie vom Jugendzirkus Robiano sagt: «Die Proben unter David Speiser, der in der Saison 2023 erstmals Regie führt, sind streng – aber sie machen Spass. Am spannendsten ist jeweils der erste Durchlauf nach all den Proben, denn erst dann weiss man genau, wo man steht. Es freut uns, dass unser Auftritt zu begeistern vermochte.» (Text von Martin Mühlebach)