Allenwinden – Holzbüffet, das Hirschgeweih an der Wand, Gummibaum und Kachelofen bieten den passenden Rahmen für den amüsanten Dreiakter «s Jubiläum» aus der Feder von Dieter Gygli, welches gestern in Allenwinden Premiere feierte. Die Landjugend Zug durfte trotz Sommerwetter vor nahezu vollen Zuschauerreihen zeigen, was sie seit Dezember geprobt hatte. Das Bühnenbild in bester 50er-Jahre-Manier liess erahnen: Ein Stück mit vielen Rollenklischees steht auf dem Programm.

Franz und Gerda Tobler führen scheinbar eine Bilderbuch-Ehe, bis die umsorgende Gattin in Kittelschürze bei ihren vielen Küchenpflichten auf eine Idee kommt: Das Hilfsprojekt, bei dem ihr Mann seit 25 Jahren mithilft, soll mit einem Jubiläumsanlass gebührend gefeiert werden. Die Begeisterung bei Franz hält sich arg in Grenzen: Er gaukelt seiner Frau nämlich vor, jede Woche die Vorstandssitzung des Hilfsprojekts «Eisbären in Not» zu besuchen. Stattdessen amüsiert er sich aber mit «heissen Katzen» in der Bar «Blue Island». 

Leichte Mädchen in Toblers Stube

Sein bester Freund Markus sitzt im selben Boot, guter Rat ist teuer. Die neugierige Nachbarin Norma lässt die Wogen mit ihren Gerüchten zusätzlich hochschlagen. Als schliesslich die Nachricht kommt, das «Blue Island» sei abgebrannt und die leichten Mädchen halbnackt und heimatlos bei Toblers in der guten Stube auftauchen, ist das Chaos perfekt – und die Lachmuskeln der Zuschauer auf Hochbetrieb.

Regie führte zum 4. Mal Fritz Stocker (29). Er weiss: «Unser Publikum mag die lustigen, bodenständigen Stücke, zu modern soll es nicht sein.» Das Theater sei immer der Höhepunkt im Vereinsjahr der Landjugend Zug. «Bei der Jubiläumsproduktion spielen nicht nur unsere Leute mit, sondern auch Kollegen aus deren Umfeld», so Stocker.

Die Landjugend Zug führt aktuell 65 Mitglieder auf ihrer Liste. Diese sind zwischen 17 und 28 Jahre alt. Seit vier Jahren ist Mario Beutler (27) Präsident: «Bei der Landjugend macht man in der Regel bis zur Hochzeit mit oder bis man etwa dreissig ist.»

Zusammenhalt und Lebensschule

Früher galt die Landjugend fast schon als Heiratsmarkt für junge Menschen aus ländlichen Gegenden. «Heute steht mehr der Zusammenhalt untereinander im Zentrum», sagt Beutler. «Die Landjugend ist eine Lebensschule: Man lernt viel, zum Beispiel über Sponsoring, Vereinsführung oder Events organisieren.» (Yvonne Imbach)

Hinweis

Weitere Aufführungen: 25., 27. und 28. April, jeweils um 20 Uhr. Aula Allenwinden. Reservation: Telefon 0417603167 (Di 18 bis 20 Uhr) oder www. landjugend.ch/zg.