Die Suche nach einer fehlenden Körperhälfte

Literatur & Gesellschaft

,

Buchtipp der Bibliothek Cham.

Cham – Alexa Jahn ist eine junge und ehrgeizige Oberkommissarin, die neu zur Kripo Weilheim in Oberbayern wechselt. Ihre Kollegen und Freunde finden es grossartig, dass sie dort arbeiten kann, wo andere ihren Urlaub verbringen. Sie selbst fühlt sich in der Bergwelt eher eingeengt, freut sich aber auf die Herausforderung und erhofft sich eine Möglichkeit zur Beförderung.

Erst gerade an ihrem neuen Arbeitsort angekommen, geht die Meldung von einem gefundenen Rucksack auf einem Wanderweg ein. Bei der gross angelegten Suche findet ein Trupp weit oben am Berg eine leblose Person in einem Klettergurt. Was zuerst nach einem Kletterunfall aussieht, entpuppt sich als entsetzlicher Mord. Bei der toten Frau ist nur der Oberkörper vorhanden, die untere Körperhälfte wurde mit Stroh präpariert. Zu allem Unheil verletzt sich ihr Chef bei der anspruchsvollen Suche und überträgt ihr die Leitung des grauenvollen Falls. Dass dabei ihr Kollege übergangen wird, erzeugt merkliche Unzufriedenheit im Ermittlungsteam. Diese Herausforderungen, welche sie sich eigentlich gewünscht hat, versucht sie bestmöglich mit dem noch gänzlich unbekannten Team zu meistern.

Es wird mit Hochdruck nach dem fehlenden Leichenteil gesucht, ohne dass die Presse davon erfährt. Als auf der österreichischen Seite der Grenze der fehlende Unterleib auftaucht, wird der Fall noch verworrener. Jahn erhofft sich von ihrem dortigen Berufskollegen Chefinspektor Krammer eine gute und unkomplizierte Zusammenarbeit, um schnell erste Erkenntnisse in diesem brutalen Mord zu erlangen. Doch dieser scheint lieber seine Ruhe zu suchen, vertraut seinen Instinkten, und die Ermittlungsarbeit kommt nicht wirklich voran. Die Ankündigung weiterer Taten setzt das Ermittlungsteam unter noch grösseren Druck, den Mörder schnell zu finden.

In ihrem ersten Fall muss Alexa Jahn sogleich die Leitung übernehmen und sich in ihrem neuen Team behaupten. Sie lernt den Charakter des österreichischen Kollegen Krammer kennen, und man darf gespannt sein auf die weiteren gemeinsamen Fälle der unterschiedlichen Ermittler.

Anna Schneider lebt mit ihrer Familie in der Nähe von München. Als Kind lauschte sie im Gasthaus ihrer Grossmutter den Erzählungen der Gäste. Vor allem wenn es spannend wurde, war ihr Interesse geweckt. Gerne lässt sie sich im Alltag inspirieren. Für den Auftakt der «Grenzfall»-Serie war es eine Zeitungsmeldung über einen vermissten Wanderer in dieser Gegend.

Buchtipp von: Renate Limacher, Bibliothek Cham

Hinweis
Anna Schneider: Grenzfall – Der Tod in ihren Augen, Fischer Verlag 2021, 432 Seiten,
ISBN: 978-3-596-70050-9