Skulpturen locken zwischen historischen Bäumen
Kunst & Baukultur
Der Park Langrüti wird zum ersten Mal seit 150 Jahren für alle geöffnet und zum Museum.
Hünenberg See – Von aussen konnte man bisher ein paar Blicke von der Parkanlage und der alten Villa erhaschen nun wird der Park Langrüti in Hünenberg See zum ersten Mal seit 150 Jahren der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Von Donnerstag, 21. August, bis Sonntag, 28. September, verwandelt sich die Grünanlage in ein Freiluftmuseum. Die drei Künstler Katharina Sochor-Schüpbach, Daniela Schönbächler und Alfons Bürgler werden ihre Werke unter freiem Himmel ausstellen.
Firmenjubiläum als Auslöser
Dass das Projekt «Parkzeit Langrüti» nun realisiert wird, hat mit dem 150-Jahr-Jubiläum der Firma Lustenberger + Dürst zu tun, deren Verwaltungsgebäude in der alten Villa mitten im denkmalgeschützten Park beheimatet ist. Auffällig sind vor allem der 1870 gepflanzte Mammutbaum sowie die mächtigen Linden- und Kastanienbäume aus dem Jahre 1880.
1894 kauft Maurice Lustenberger die Langrüti in Hünenberg von Georg Page, dem Gründer der Anglo-Swiss-Condenced Milk Factory und Mitbegründer der Weltfirma Nestlé. Seit dieser Zeit reifen hier in Hünenberg in Kellern viele Käse zudem werden stets neue Sorten entwickelt und hergestellt. Zum Firmenjubiläum wurde die Parkanlage saniert und alte Wege wieder zum Leben erweckt. Zudem hat Richard Gander, Geschäftsführer der Firma Lustenberger + Dürst, zum Firmenjubiläum die Idee entwickelt, im Park Kunst zu zeigen. Zur Umsetzung gründete die Firma mit der Gemeinde Hünenberg und den Kuratoren Gaby Hauenstein und Roman Truttmann eine einfache Gesellschaft. Unterstützt wird das Projekt vom Kanton Zug, der 5000 Franken aus dem Lotteriefonds gesprochen hat – die Gemeinde Hünenberg unterstützt zudem die Aufbauarbeiten. Das Projekt kostet insgesamt rund 50 000 Franken.
Künstler mit Hünenberg verbunden
«Die Skulpturen, Objekte und Installationen sollten sich aktiv mit der gestalteten Parklandschaft und dem wechselnden Licht auseinandersetzen, den Besuchern ein Gefühl der Ruhe geben, Anstoss sein zur Besinnung und ein Aha-Erlebnis vermitteln», erklärt Roman Truttmann. Alle Künstler haben auch etwas mit Hünenberg zu tun. Alfons Bürgler, der wegen seiner Baumfiguren bekannt ist, und Katharina Sochor-Schüpbach, die Papierobjekte entwickelt, waren in einem von der Gemeinde Hünenberg zur Verfügung gestellten Atelier längere Zeit tätig. Und Daniela Schönbächler, die als visuell-bildende Künstlerin internationale Erfolge feiert, ist in Hünenberg aufgewachsen. Sie ging einst in Hünenberg in die Oberstufe, wo sie von Roman Truttmann, der lange Rektor der Oberstufe war, unterrichtet wurde.
Rund 30 Objekte zu sehen
Seit vergangener Woche haben die Künstler ihre Werke aufgebaut: Rund 30 Objekte und Installationen wird es zu bestaunen geben. Am Dienstag hat Daniela Schönbächler im Park Hand angelegt und Spiegel verlegt unter dem mächtigen Mammutbaum. «Das widerspiegelnde Licht erhellt den Baum und gibt ihm ein neues Aussehen», so die Künstlerin. Während der Öffnungszeiten ist gemäss Roman Truttmann immer jemand vor Ort, um Informationen zu den Kunstwerken zu geben – zudem lädt ein Bistro zum Verweilen ein. (Luc Müller)
Hinweis«Parkzeit Langrüti»: 21. August bis 28. September. Langrüti 1, Hünenberg am See. Eintritt frei. Öffnungszeiten: DiFr 15–20 Uhr, Sa 11–20 Uhr, So 11–17 Uhr.