Die Feldmusik versprüht festliche Weihnachtsstimmung

Musik

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Das Winterkonzert der Feldmusik Baar mit dem neuen Dirigenten Yannick Trares begeisterte das Publikum in der Pfarrkirche St.Martin.

Baar – Die Musikantinnen und Musikanten betraten mit ihren tiefblauen Anzügen die Kirche, und schlagartig verstummte das Gemurmel der Menge. Nur noch das Rascheln der Notenblätter und das Heranrücken der Stühle war zu hören, als auch schon die ersten Klänge der «Festive Ouverture» die Kirche erfüllten. Der dramatische Einstieg in das Winterkonzert hat begonnen mit einem Lied vom japanischen Komponisten Satoshi Yagisawa.

In der Mitte der Musikerinnen und Musiker stand Yannick Trares, der neue Dirigent der Feldmusik Baar. Jeder einzelne Blick der Spielerinnen und Spieler war auf ihn gerichtet, da seine Person die ganze Feldmusik zusammengehalten hat. Seit Mitte September musste er zusammen mit der Feldmusik Baar proben und sich mit den Musikerinnen und Musikern vertraut machen, denn schon nach vier Monaten Probezeit musste die Feldmusik Baar das Winterkonzert auf die Beine stellen. «Besonders in der Kirche ist es wichtig, genau auf den Dirigenten zu achten. Ist man nur einen klitzekleinen Moment zu früh oder zu spät mit einem Ton, fällt das ganze Stück auseinander», sagte die Saxofonistin Sibylle Kaiser. Trotz allem hatte sich der Verein dazu entschieden, in der Kirche aufzutreten. Da der Raum mit dem warmen Licht der Kronleuchter und den stimmungsvollen Gemälden die Festlichkeit der Adventszeit unterstreicht, ist die Kirche der perfekte Ort für ein Winterkonzert.

Mit Zusatzinfos die Musik zum Leben erweckt

Eine Kantate von Johann Sebastian Bach wurde abgelöst durch die Musik aus dem berühmten Weihnachtsfilm «Polar Express» und dem schwedischen Kinofilm «Wie im Himmel». Doch zuvor wurde das «Requiem to a Forgotten Land» gespielt. In diesem Musikstück wird der Schmerz, den ein Mensch beim Verlassen seiner Heimat verspürt, thematisiert, wie auch die Freude der darauffolgenden Rückkehr. Diese zusätzlichen Hinweise hat das Publikum durch die Anmoderation von Janine Kilchör erfahren. Hin und wieder hat sie Hintergrundinformationen zu den gespielten Liedern preisgegeben und auf diese Weise die Musik zum Leben erweckt.

Das Konzert wurde durch das Lied «Sleigh Ride» abgeschlossen, welches zum Mitwippen verleitete. Und weil diese musikalischen Einlagen dem Publikum noch nicht genug waren, hat die Feldmusik mit dem weihnachtlichsten Lied schlechthin, dem «Feliz Navidad», nachgelegt. Auch die Zugabe wurde mit einem tosenden Applaus bedacht, ehe man mit der aufgekommenen Weihnachtsstimmung in das gegenüberliegende Pfarrheim entlassen wurde. Dort konnten die Musiker wie auch die Zuhörer den Abend mit Suppe und Kuchen ausklingen lassen.

Die Begeisterung des Publikums war während der ganzen Stunde, welche das Konzert dauerte, deutlich spürbar. Schliesslich war dieses Winterkonzert auch der erste grosse Auftritt der Feldmusik, welcher seit langem planmässig stattfinden konnte. Das vorherige Frühlingskonzert hatte aufgrund der damaligen Coronasituation verschoben werden müssen, und auch bei den Proben hatte die Feldmusik oftmals umzudenken. Manchmal trafen sich die Musikerinnen und Musiker in Gruppen von fünf, und andere Male konnten sie alle gemeinsam musizieren. Die Vorbereitung auf das Winterkonzert gestaltete sich dieses Jahr also schwieriger als vor der Coronapandemie, jedoch war Sibylle Kaiser froh, dass das Konzert überhaupt erfolgen konnte. «In der Zeit von Corona ist es das Bedeutendste, wenn die Leute so zahlreich an einem Konzert erscheinen und so einen Auftritt möglich machen.» (Lilo Sterki)