Der fotografierende Feuerwehrmann aus Zug

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Daniel Hegglin aus Zug ist mit seiner Kamera auch zur Stelle, wenn’s nicht brennt. Ihn faszinieren Naturphänomene.

Zug – Jeden Tag landen wunderschöne Bilder im Posteingang unserer Redaktion. Um unsere Hobbyfotografinnen und -fotografen, also die Menschen hinter der Kamera, vorzustellen, gibt es hier den ersten Teil unserer neuen Leserreporter-Serie «Auf ein Foto mit ...». Den Anfang macht Daniel Hegglin aus Zug.

Wie sind Sie zur Fotografie gekommen?

Daniel Hegglin: Vor zehn Jahren habe ich so richtig mit dem Fotografieren begonnen: Zum 40. Geburtstag kaufte ich mir eine Spiegelreflexkamera von Canon. Früher war die Feuerwehr mein Hobby, nachdem diese zu meinem Beruf geworden ist, war es das Fotografieren. Ich habe einfach Freude daran.

Was fotografieren Sie am liebsten – und warum?

Am meisten fotografiere ich den Sonnenuntergang und die Abendstimmungen. In Zug sind wir damit ja verwöhnt. Nicht umsonst sagt man, dass wir die schönsten Sonnenuntergänge haben. Die Moränenhügel in Menzingen habe ich vor rund zwei Jahren entdeckt. Sie sind etwas abseits gelegen und mit meinem E-Bike relativ gut erreichbar. Ein imposantes Zeugnis der Gletscherzeit.

Wenn es eine tolle Lichtstimmung am Zugersee gibt, oder gar einen Sturm: Man kann sich auf Sie verlassen. Immer wieder finden wir ein passendes Bild von Ihnen in unserem Posteingang. Wie machen Sie das? Sind Sie ein geheimer Wetterfrosch?

Nein, nein (schmunzelt). Ich benutze nur die Wetterapp von Meteo Schweiz. Der Rest ist halt gutes Beobachten und flexibel sein. Mit der Zeit bekommt man ein Gespür für das Wetter. Abendrot ist vielfach eine Glücksache. Morgenrot gibt es meistens bei Föhnlagen, wenn sie im Tagesverlauf zu Ende gehen. Beim Saharastaub war ich gerade in Oberwil unterwegs. Bei windigem Wetter beobachte ich jeweils die Lage und gehe dann an den See. Vielfach bin ich auch unterwegs und das Wetter spielt nicht mit.

Was war das Kurioseste, Schönste oder Aufregendste, das Sie jemals fotografiert haben?

Es gibt viele spezielle Erlebnisse. Besonders interessant ist es immer wieder, wenn man mit anderen Fotografen ins Gespräch kommt und dabei erfährt, dass man sich gegenseitig in den sozialen Medien folgt. Beeindruckend ist für mich immer wieder, was die Natur alles an verschiedenen Stimmungen zaubern kann. Seien dies wunderbare farbige Abendstimmungen, Sturmwetter mit imposanten Wellen, das Nebelmeer, welches kommt und geht – oder eben die Gewitter mit den imposanten Blitzen.

Wenn Sie nicht gerade an der Zuger Seepromenade fotografieren, wo trifft man Sie sonst noch an?

Im Winter zieht es mich oft auf den Zugerberg. Auf der Hochwacht hat man eine wunderbare Fernsicht. Das Nebelmeer über Zug oder dem Ägerital lässt sich dort besonders geniessen. Wenn es Schnee hat wie diesen Winter, lohnen sich die abendlichen Ausflüge dorthin besonders. Ist Sturm angesagt, trifft man mich meistens am Ufer vom Zugersee, damit ich die imposanten Wellen fotografieren kann. Meine Kleider bleiben dabei eigentlich nie trocken (lacht). Ebenso sind bei Föhnlage die Sonnenaufgänge über dem Ägerital speziell. Im Sommer freue ich mich darüber, wenn Gewitter angesagt sind – dann zieht es mich auch nach draussen.

Fotografieren Sie nur privat oder kann man Ihre Bilder auch irgendwo anders bestaunen – ausserhalb unseres Portals?

Ich gebe jährlich einen Kalender für Interessierte gegen Vorbestellung heraus. Eine Bilderausstellung in der Sonnhalde Menzingen gab es auch mal vor einigen Jahren. Sonst poste ich meine Bilder vor allem in den sozialen Medien: Sei es auf Facebook – dort aber nur privat. Oder auf Instagram. Und ganz neu habe ich noch einen Account auf TikTok.

Möchten auch Sie Ihre schönsten Aufnahmen mit uns teilen und Leserbild-Reporter werden? Laden Sie Ihr schönstes Foto aus Ihrer Gemeinde, Ihr Haustier in Pose oder lustige Sujets aus Ihrem Alltag hoch. (Interview: Stefanie Geske)

Hinweis
Daniel Hegglin ist in der Stadt Zug und den umliegenden Gemeinden regelmässig mit seinem E-Mountainbike anzutreffen – seine Kamera immer am Anschlag und auf der Suche nach dem nächsten Motiv. Der 50-Jährige arbeitet als Logistiker bei der Freiwilligen Feuerwehr Zug und hat drei Kinder.