«Mich interessieren die Menschen»
Kunst & Baukultur
Die 38-jährige Alexandra Wey war anlässlich der «Photo 17» in Zürich, der grössten Werkschau für Schweizer Fotografie, eine von fünf Männern und Frauen, die als Fotograf des Jahres nominiert wurden.
Zug – Sie belegte den dritten Rang. Seit eineinhalb Jahren arbeitet die Zugerin für die Fotoagentur Keystone. Wenn Wey nicht beruflich engagiert ist, reist sie gerne um die Welt. Dabei ist sie in verschiedenen Regionen im Nahen und Mittleren Osten für einige Zeit hängen geblieben. So lebte sie 2015 während sechs Monaten in der ägyptischen Metropole Kairo. Zuvor hat sie sich temporär in Syrien niedergelassen sowie auch einige Monate in Indien. «Die verschiedenen Kulturen faszinieren mich», sagt Wey. Ägypten sei aber für sie eine Grenzerfahrung gewesen. Die Anschläge in den Städten Kairo und Alexandria während ihres Aufenthalts seien schockierend gewesen. «Angst hatte ich zwar nicht, aber meine Sensoren waren ausgefahren.»
Beziehungen haben für sie mehr Wert als Frontarbeit
Solche Ereignisse halten die Frau aber nicht davon ab, auch immer wieder Krisengebiete zu bereisen. «Mich interessieren einfach die Menschen und deren Geschichten. Ich baue gerne Beziehungen auf», erklärt sie. Gleichzeitig betont sie aber auch, dass die Arbeit an der Front nichts für sie sei.
Ihren Berufswunsch hat Alexandra Wey bereits in der Schule gekannt. «Als Kind war ich absolut begeistert davon. In einer Projektwoche zum Thema Fotografieren und erst recht nach dem Entwickeln im Labor stand mein Entschluss fest. Ich ging nach Hause und informierte meine Eltern, dass ich unbedingt Fotografin werden wolle.»
Vom Fotofachgeschäft zur Zeitung
Nach ihrer Lehre als Fotofachangestellte in einem Fotofachgeschäft in Zug absolvierte sie eine dreijährige Stagiaire-Ausbildung bei der «Luzerner Zeitung» und der «Zuger Zeitung». Danach arbeitete sie als selbstständige Fotografin – immer wieder war sie in ihrem Job auch für unsere Zeitung am Puls des Geschehens. (rgr)