Blockflöte auf Entdeckungstour

Musik

,

Maurice Steger und «La Cetra» im Theater Casino Zug.

Zug – Die Barockmusik ist die Epoche, in der die meisten – und kuriose – Entdeckungen zu machen sind, wie jetzt das Konzert mit dem Blockflötisten Maurice Steger in Zug beweist. Eine solche Entdeckung war das Geografielehrbuch, in dem handschriftlich die Lieder notiert waren, mit denen der Schüler Georg Philipp Telemann im Auftrag seines Lehrers Gedichte über Städte und Länder vertont hatte. Am Unterschied zwischen deutschem, französischem oder italienischem Geschmack in den Liedern orientiert sich die aus Instrumentalwerken von Telemann zusammengestellte «Klingende Geografie», die in Auszügen im Konzert erklingt.

Die Entdeckerlust in der Barock­musik wurde angeregt durch die historische Aufführungspraxis. Steger beweist es mit dem Barockorchester «La Cetra» auch im übrigen Programm. Selbst bekannte Stücke, mit denen sich die Blockflöte vom Ruf eines Schülerinstruments emanzipierte, erklingen da in originalen Bearbeitungen. Und so erklingt das vierte der Brandenburgischen Konzerte in Bachs eigener Bearbeitung als Konzert für Cembalo und zwei Blockflöten. In der Ensemble-­Besetzung des Ricercare aus dem «Musikalischen Opfer», das Bach auf ein Thema des Flöte spielenden preussischen Königs Friedrichs des Grossen schrieb, spielt Steger das «königliche» Instrument. Konzertante Spiellust versprühen Sonaten und Konzerte von Bach und Telemann. Die Entdeckerlust beginnt aber schon im Vorkonzert «Format Next Generation Talents», in dem sich junge Nachwuchsmusiker der Musikschule Zug vorstellen (19.00). (Text von Urs Mattenberger)

Hinweis

Mi, 1. März, 20.00, Theater Casino, Zug.