Reise durch die Musikgeschichte

Musik

,

Gelungene Premiere des Grossprojekts: ein gemeinsamer Auftritt aller Zuger Orchester. Die drei Abschlusskonzerte mit über 100 Mitwirkenden im Theater Casino Zug bildeten den musikalischen Höhepunkt.

  • Gekrönt wurde «Music on Tour» mit einem Auftritt im Theater Casino.Bild: Mathias Blattmann (Zug, 17. 5. 2025)
    Gekrönt wurde «Music on Tour» mit einem Auftritt im Theater Casino.Bild: Mathias Blattmann (Zug, 17. 5. 2025)

Zug – Am Wochenende belebten fünf Musikvereine der Stadt Zug mit klangvollen Auftritten auf verschiedenen Bühnen das Stadtzentrum. Unterstützt durch die Musikschule Zug, wurde dem Publikum Musik vom Feinsten geboten. Den krönenden Abschluss dieses klingenden Ereignisses mit der Bezeichnung «Music on Tour» bildete der Samstagabend im Festsaal des Theater Casinos Zug – mit gleich drei identischen Konzerten.

Mitwirkende waren die Stadtmusik Zug, das Stadtorchester Zug gemeinsam mit dem Zuger Jugendorchester, die Harmoniemusik Zug, die Kadettenmusik Zug sowie die Big Band Zug. Sie vereinten sich zu einem Grossorchester und nahmen das Publikum mit auf eine eindrückliche Reise durch die Musikgeschichte – von der Antike bis in die Moderne.

Etwas Neues wagen

Der Ansatz, etwas Neues und Einmaliges zu wagen, traf beim zahlreich erschienenen Publikum auf grosse Resonanz. Die klangliche Verschmelzung von klassischen Tönen mit Blasmusik in dieser Grossformation war zweifellos ein Wagnis für alle Beteiligten – eines, das jedoch spürbar Freude bereitete. Eine begeisterte Zuhörerin aus Zug brachte es auf den Punkt: «Das war ein Konzert der besonderen Art. Man muss einfach auch mal Neues wagen. Für mich war das ein völlig neues Konzerterlebnis.» Und weiter: «Wenn man bedenkt, dass nur eine einzige Gesamtprobe für diesen Auftritt genügte, wird klar, wie wichtig das Miteinander und gegenseitiges Verständnis sind.»

Unter der Leitung von Martin Winiger, Dirigent der Kadettenmusik der Stadt Zug, präsentierte das Grossorchester einen musikalischen Reigen durch die Epochen: Vom voluminösen Urknall über Antike, Renaissance, Barock und Romantik bis hin zur Moderne war alles vertreten. Der fulminante Auftakt gipfelte in einem «Urknall» aus sphärischen Klängen – eindrucksvoll in Szene gesetzt. Im Anschluss erklang vom Balkon aus das Blechbläserquintett der Stadtmusik mit der «Canzona Quarta», bevor das Stadtorchester zusammen mit dem Zuger Jugendorchester den «Frühling» aus Vivaldis «Vier Jahreszeiten» zum Leben erweckte.

Den Saal zum Kochen gebracht

Die Romantik wurde mit dem Slawischen Tanz Nr. 8 von Antonín Dvořák, in einer Fassung für Blasorchester, von Kadetten-, Harmonie- und Stadtmusik wirkungsvoll umgesetzt. Danach brachte die Big Band Zug in ihren markanten blauen Trainingsanzügen mit «Sing, Sing, Sing» den Saal zum Kochen und das Publikum zum Mitwippen. Den Ausklang bildete ein besinnlicher Kontrapunkt: das eindrucksvolle Grande Finale mit «No Bounds» von Chris Walden. Das kontrastreiche Zusammenspiel von Swing- und Streichertönen, gepaart mit thematischen Variationen, lud zum Träumen ein und zeigte eindrücklich, wie lohnend es sein kann, musikalisches Neuland zu betreten. Ein durch und durch gelungenes Experiment. (Text: Margot Huwyler)