Stabilität ist gefährdet

Dies & Das

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Zug Kultur hat aufgrund der Coronakrise in die Runde gefragt. Verschiedene Institutionen, Vereine und Kulturschaffende haben geantwortet und sich zur aktuellen Situation Gedanken gemacht. Sie erzählen, wie sie das Virus getroffen hat, was sie gerade machen und wo ihre Hoffnungen sind.

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Zug – Dieser Artikel ist in der Mai-Ausgabe des Zug Kultur Magazins erschienen. Hier geht es zu den anderen Artikeln.

Graziano Grieder, Geschäftsführer, Chollerhalle, Zug

«Es sind schwere Zeiten für die Chollerhalle: abgesagte Veranstaltungen und Konzerte, fehlende Eintrittseinnahmen und wegfallende Gastroeinnahmen. Die aktuelle Krise trifft die Chollerhalle hart.
Die angeordnete Schliessung der Chollerhalle hat sehr grosse Auswirkungen. Bisher wurden über zehn Veranstaltungen, wie das Tanzfest Zug, die Kunstpause, Aufführungen von Theatersport und das Konzert von IGNM (Internationale Gesellschaft für Neue Musik) abgesagt. Grössere Konzerttouren wurden in den Herbst verschoben. Hier behalten die Tickets ihre Gültigkeit für das Verschiebedatum. Im Weiteren haben wir Absagen von über einem Dutzend Firmenanlässen, Generalversammlungen und Corporate Events. Das führt dazu, dass wir einen Teil der Anzahlung für die Reservation zurückzahlen müssen, obwohl wir zurzeit keine Einnahmen haben. Somit gehen uns nicht nur die Events verloren, sondern auch die gesamten Einnahmen. Zudem hat die Chollerhalle eine hohe Monatsmiete (fünfstelliger Betrag). Diese müssen wir ohne Reduktion aufbringen.

Keine eigenen Online-Angebote
Aus verschiedenen Gründe haben wir uns gegen Online-Konzertübertragungen entschieden. Wir könnten die Vorgaben des Bundes nicht ein­halten. Zusätzlich fehlt uns die Kapazität im per­sonellen Bereich. Durch die Anmeldung für Kurzarbeit sind wir hier beschränkt. Dies gilt auch für die Veranstalter, auf die die Chollerhalle angewiesen wäre. Zum Glück gibt es bereits einige Angebote, Kultur online zu konsumieren. Wir finden das toll, damit die Kultur in dieser aussergewöhnlichen Situation nicht ganz verloren geht.
Wir hoffen sehr auf eine baldige Besserung der Lage und dass so langsam die Normalität wieder einkehrt. Es ist wirklich schade um die tolle Arbeit der letzten zwei Jahre. Wir haben gut gearbeitet und konnten eine gute Stabilität erwirtschaften, welche nun der Corona-Situation zum Opfer fällt. Mein Team und ich wünschen uns, dass wir bald wieder unserer tollen Arbeit nachgehen und mit guten Konzerten unsere Gäste und Besucher glücklich machen können.»