Das Kunsthaus Zug will mehr Geld

Kunst & Baukultur

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Wegen höherer Betriebskosten und Beiträgen an Ausstellungen beantragt das Kunsthaus mehr Geld von der Stadt.

Zug – Die Zuger Kunstgesellschaft und die Freunde Kunsthaus Zug beantragen von der Stadt für die Jahre 2024 bis 2027 für Betrieb und Liegenschaftsunterhalt rund 100 000 Franken mehr als bisher. Dies teilt der Stadtrat in einer Vorlage mit, die bei einer der nächsten Sitzungen des Grossen Gemeinderats der Stadt Zug (GGR) dis­kutiert wird.

Die rund 100 000 Franken beinhalten eine Erhöhung von rund 36 000 Franken im Betriebsbeitrag, 20 000 Franken für einen integrierten jähr­lichen Beitrag an die Ausstellungen, 15 000 Franken an den Betrieb des neuen Schaudepots im Tech Cluster sowie 26 000 Franken für die Übernahme der Kosten des Depots im Kultur­güterschutzraum Parkhaus Casino Zug.

Wie für viele andere Institutionen, besonders in der Kultur, waren die letzten Jahre wegen Corona sehr anspruchsvoll. Ebenfalls hat sich einiges in der geopolitischen Lage verändert, mit relevanten Einflüssen auf betriebliche Aspekte wie Besucherzahlen, Planbarkeit, Energiepreise oder Inflation, schreiben die Verantwortlichen des Zuger Kunsthauses.

Das Kunsthaus Zug konnte sich relativ gut durch die letzten Zeiten manövrieren. Allerdings musste die beim Publikum beliebte Kunsthaus-Bar geschlossen werden, da die private Finanzierung nicht mehr sichergestellt werden konnte, heisst es vom Kunsthaus Zug.

Zusätzliche 150 bis 160 Stellenprozente

Überdies sind die Ansprüche in der Administration und Lagerbewirtschaftung gestiegen, einige regelmässige Sponsoren von Ausstellungen fielen wegen wirtschaftlichen Gründen aus und die zentrale und wichtige Kunstvermittlung sollte per­sonell und materiell verstärkt werden. Dies, um der Nach­frage vonseiten der Schulen gerecht zu werden. Die Inflation ist bei verschiedenen Aufwandspositionen deutlich spürbar.

Seit langer Zeit kämpft das Kunsthaus auch mit stark beschränkten Platzverhältnissen bei den Ausstellungs- und Lagerräumlichkeiten, wodurch der Entwicklungsspielraum der Sammlung und des Kunsthauses massiv beschnitten ist, steht weiter im Antrag des Stadtrats.

Basierend auf einer Analyse plant das Kunsthaus für die notwendige Personalfunktionserweiterung und die Zusatzaufgaben für neue Projekte, die Website oder das Schauarchiv zusätzliche 150 bis 160 Stellenprozente. Die neue und interaktive digitale Plattform, welche im Herbst 2023 fertiggestellt wird, soll dem Kunsthaus zu mehr Visibilität verhelfen und die lokale, nationale und internationale Öffentlichkeit über die Prozesse des Hauses und der Sammlung orientieren sowie einladen, sich interaktiv beteiligen zu können.

Räumliche Erweiterung in Planung

Das Kunsthaus Zug ist derzeit an der Planung einer räumlichen Erweiterung am bestehenden Ort, welche von einer nationalen interdisziplinären Expertenkommission begleitet wird. Der vorliegende Antrag berücksichtigt die aktuelle Situation und soll die betriebliche Situation weiter professionalisieren und aktuelle Herausforderungen in der Administration oder bei der Lagersituation lösen. Der Zeitpunkt der Einreichung eines Baugesuches ist noch nicht genau festgelegt.

Die städtische Kulturkommission unterstützt die geplanten räumlichen, kommunika­tiven und personellen Erweiterungen der Kunstgesellschaft und empfiehlt, die Erhöhung des jährlich wiederkehrenden Beitrags zu sprechen. Der Totalbeitrag ans Kunsthaus Zug beträgt damit 757 027 Franken für die Jahre 2024 bis 2027. Parallel dazu plant die Kommission zusammen mit dem Kanton eine Analyse durch eine externe Firma, welche das Potenzial des Zukunftsprojekts des Erweiterungsbaus und der Entwicklung der Organisationsstruktur sowie der Fi­nanzen aufzeigt. (Text von Tijana Nikolic)